Sommerzeit ist Erntezeit –und damit auch Transportzeit. In dieser Phase verschieben sich Tonnagen zwischen Feld, Mühle und Hof. Damit dieser Transport reibungslos – und vor allem unfallfrei – abläuft, muss die technische Ausstattung der Transport- und Arbeitsanhänger (der Zweikreiselschwader beispielsweise) dem geführten Gewicht angepasst sein.
Der tiefste Wert zählt
Ein Merkblatt der Liebegg macht auf die wichtigsten Punkte aufmerksam: Die erreichbaren Stützlasten müssen von der Anhängevorrichtung des Zugfahrzeugs aufgenommen werden können. Dabei gilt es, die Angaben auf der Anhängekupplung, auf dem Schiebeschlitten und auf den Verstellschienen zu berücksichtigen. Die Liebegg betont: «Der tiefste angegebene Wert zählt.» Weiter dürfen die zulässige Hinterachslast und das Gesamtgewicht des Traktors nicht überschritten werden. Auch sollten jederzeit 20 % des Betriebsgewichts vom Traktor auf der Vorderachse vorhanden sein.
Arbeitsanhänger: Bei Arbeitsanhängern, die in den Unterlenkern aufgesattelt werden, gibt es keine gesetzlichen Regelungen bezüglich Stützlast. Die Unterlenker müssen seitlich fixiert sein, und das Gesamtgewicht, die Hinterachslast und die Vorderachsentlastung dürfen beim Zugfahrzeug nicht überschritten werden.
Transportanhänger: Sie dürfen nicht in den Unterlenkern angebaut sein. Unabhängig von den gesetzlichen Höchstwerten kann ein Hersteller für sein Fahrzeug andere Maximalgewichte freigeben. Diese sind auf dem Typenschild oder in den Fahrzeugpapieren ersichtlich. Die Gewichte können höher oder tiefer als das gesetzliche Maximum sein.
Anhängerbremsen kontrollieren
Neben der Einhaltung der gesetzlichen Maximalgewichte ist die regelmässige Überprüfung der Anhängerbremsen eine der wichtigsten Präventionsmassnahmen – gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BUL). Die Beratungsstelle stellt fest, dass das Erreichen der Kompatibilität zwischen herkömmlichen und neuen Fahrzeugen infolge der Übernahme des neuen EU-Rechts eine grosse Herausforderung ist – insbesondere hinsichtlich der Anhängerbremsen. Der Lohnunternehmerverband beschreibt das Problem wie folgt: Fahrzeugkombinationen «neu-neu» und «alt-alt» sind besser aufeinander abgestimmt als die problematische Kombination «Push-to-lock-Kupplung oder Hydraulik-Zweileiter-Hydraulik-Einleiter». Hier ist die Abbremsung des Traktors und des Anhängers schlecht aufeinander abgestimmt, so der Verband.
An den häufigen Abbiegeunfällen sind Anhänger wegen mangelhafter Beleuchtung beteiligt. In diesem Zusammenhang betont die BUL: Wird die Beleuchtung oder die Blinkanlage des Traktors durch ein Anbaugerät verdeckt, erhöht sich die Unfallgefahr im Strassenverkehr erheblich.
So ist es gemäss BUL sicherer:
Sobald das Anbaugerät in Transportstellung die Beleuchtungs-/Blinkanlage des Traktors verdeckt, muss eine Ersatzbeleuchtung eingesetzt werden.
Beleuchtungselemente sauber halten und vor Abfahrt Funktionsprüfung durchführen.
Weitere Elemente: Anbaugerät mit nicht dreieckigen Rückstrahlern (vorne weiss, hinten rot) nachrüsten. Geräteteile, die den Traktor seitlich um mehr als 15 cm überragen, mit rot-weissen Reflektortafeln (von vorne und hinten sichtbar) kennzeichnen.
Nach vorne: 2 weisse runde Rückstrahler oder 2 je 100 cm2 grosse rechteckige reflektierende Flächen. Oberer Rand ab Boden maximal 90 cm, in Ausnahmefällen bis 150 cm.
Nach hinten: 2 Schlusslichter, 2 Bremslichter und Richtungsblinker. Oberer Rand ab Boden maximal 150 cm, in Ausnahmefällen bis 210 cm, 2 dreieckige Rückstrahler, oberer Rand ab Boden maximal 90 cm, in Ausnahmefällen bis 150 cm.
Mehr Durchsatzleistung
Die Arbeits- und Verkehrssicherheit ist ein Aspekt, die Arbeitseffizienz ein anderer. In den Fokus rückt zunehmend die Erhöhung der Durchsatzleistung bei Dosierwägen.
Um diese zu erreichen, erweitern Hersteller bei gewissen Modellen den Förderkanal und vergrössern den Rotor. Eine andere Option ist ein Querförderband, welches es ermöglicht, das Futter jeweils links und rechts abzulegen.
Passende Schnittlänge beachten
Um ein optimales Erntegut zu erzielen, lohnt sich die regelmässige Überprüfung des Schneidewerks im Dosierwagen. Beim Kauf oder Mieten eines Dosierwagens ist auf die zum Betrieb passende Schnittlänge zu achten, zumal sich die Schnittlänge von 25 mm bis zu 135 mm bewegt.
Optimierte Arbeitseffizienz
Bei den Ladewägen optimieren Hersteller via Pick-up-Systeme die Arbeitseffizienz – beispielsweise mit angepassten Schneidwerkvarianten, also mit der passenden Anzahl Messer pro Schneidwerk. Hierbei gibt es zu beachten, dass die Zinken noch «eine sinnvolle Länge» aufweisen sollten. Andernfalls sind diese zu ersetzen. Andere Verschleissteile eines Ladewagens, die es regelmässig zu kontrollieren gilt, sind beispielsweise die Kratzbodenkette, die Antriebsnüsse oder die Lager des Förderaggregats, erklärt Walter Läderach von der Läderach Landtechnik AG in Bowil BE. Auch das normale Schmieren sollte während der Ernte nicht vernachlässigt werden, so der Fachmann. Einige Hersteller bieten Kunststoffzinken statt Stahlzinken für die Pick-ups an. Der Anbieter verspricht dadurch weniger Verschleiss und eine gute Bodenanpassung. In der Schweiz ist diese Option aber noch nicht grossflächig im Einsatz. Wählbar sind aber über die Kurvenbahn gesteuerte oder nicht gesteuerte Pick-up-Systeme.
Für eine erfolgreiche Futterernte lohnt es sich, in die Knie zu gehen, unter die Maschine zu schauen und Verschleissteile zu kontrollieren.