«Wir stellen fest, dass viele Leute den Eindruck haben, der Wald gehöre allen», meinte Barbara Beeli, Präsidentin der Korporation Beromünster. Sie war Gastgeberin für den Medienanlass im Chüewald Beromünster, zu dem Forstfachleute der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa), im Beisein des zuständigen Regierungsrates Fabian Peter luden. Im Wald bestehe zwar ein Begehungsrecht, es seien aber die Waldeigentümer, die sich um die Pflege und Nutzung kümmern, erklärte Beeli.

Kanton ist gefordert

Der Wald habe aber immer mehr Leistungen zu erbringen und Ansprüche zu erfüllen, was die Kosten erhöhe. Es brauche in diesem Dilemma deshalb eine gute Führung und Regelungen sowie Unterstützung durch die Nutzniessenden.

«Bauen mit Holz ist der Königsweg.»

Regierungsrat Fabian Peter plädierte für bessere Nutzung des einheimischen Rohstoffes.

Dass der Erholungswald gerade in Corona-Zeiten noch mehr an Bedeutung gewonnen hat, unterstrich Regierungsrat Fabian Peter. Es brauche deshalb mehr Respekt im Wald. Immer wichtiger werde der Wald für den Klimaschutz, als CO2-Senke. Er plädierte dafür, Holz als Baumaterial noch mehr zu nutzen, statt Zement mit seinem hohen CO2-Abdruck zu verwenden. «Bauen mit Holz ist der Königsweg», meinte der Baudirektor. Diesbezüglich wolle der Kanton Vorbild sein, bei öffentlichen Bauten werde mehr auf Holz gesetzt. Auch im Bereich Energieholz wolle sich der Kanton mehr engagieren, zumal die Energie- und Klimastrategie auf den Ersatz der fossilen Brennstoffe setze. «Holz wächst hier, im Gegensatz zum Öl und ermöglicht regionale Wertschöpfung.» Auch Peter wies auf die Nutzungskonflikte im Wald hin, so auch wegen der immer mehr Biker im Wald. Der Kanton wolle zu gemeinsamen Lösungen beitragen, ein entsprechendes Projekt sei aufgegleist. Auf einem Rundgang erläuterten Robi Suter, Geschäftsführer der Korporation Beromünster, und Marcel Gigon, Fachmitarbeiter Waldnutzung beim Lawa, den zahlreichen Medienleuten, wie im Wald agiert, statt wie in der Vergangenheit wegen der vielen Schadenereignissen nur reagiert wird.

Klimawandel verlangt Vielfalt

Es es sei nun wichtig, proaktiv Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel einzuleiten. Auf den wegen Stürmen, Trockenheit und Borkenkäferschäden vielen entstehenden Jungwaldflächen müssten nun die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Der Schlüssel sei mehr Vielfalt im Wald, sowohl bei den Baumarten, Waldstrukturen und der Genetik, meinte Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald im Lawa. Eine regelmässige Waldpflege und Holznutzung sowie die Förderung der Biodiversität sei wichtig, um die Waldbestände widerstandsfähig, erneuerungsfähig und anpassungs-fähig zu gestalten. Der Klimawandel verursache Kosten im Wald, die mussten bisher vor allem die Waldeigentümer tragen. Künftig hätten auch die Nutzniessenden mehr an die vielen Waldleistungen beizutragen. Zumal der Holzerlös dafür nicht reiche.