«Ich bin sehr zufrieden und kann das nur weiterempfehlen», sagt Thomas Erni vom Schübelberg in Ruswil LU. Der Schweinezüchter, der 80 Sauen hält, hat sich als einer der ersten im Dezember 2017 angemeldet, als das Energieeffizienz-Förderprogramm «Ferkelnester» von Agrocleantech lanciert wurde.

Monatlich 1000 Franken gespart

Er habe vorher nur mit Wärmelampen geheizt, die Ferkelnester waren ohne Vorhang. «Das war eine grosse Energieverschwendung». Dann installierte er 21 isolierte Ferkelkisten, davon 18 Doppel und drei Einzel, welche finanziell gefördert wurden. Seither spare er auf dem Betrieb monatlich rund 1000 Franken an Stromkosten. Allerdings auch, weil er den Strom von der eigenen PV-Anlage nutzt und der Leistungszähler weniger Spitzen generiert. Das Potenzial zum Stromsparen sei bei Schweinehaltern mit viel Lüftung und Heizung in den Ställen viel höher als bei Rindviehhaltern, ist Erni überzeugt.

Effizienz spart Geld

Es sind nicht unwesentliche Mengen an Strom und damit Geld, die mit Massnahmen für mehr Energieeffizienz in der Landwirtschaft eingespart werden können. 1000 Mio kWh  ­verbrauche die Landwirtschaft jährlich an Strom, ein Viertel davon die Schweinehalter, schätzt Agrocleantech.

Bis November 2019 lief das Förderprogramm für «drehzahlgesteuerte Melkmaschinen» und für «Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung». Und nur noch dieses Jahr gibt es Beiträge für das dritte Programm «energieeffiziente Ferkelnester». Die beiden abgeschlossenen Programme sind eine Erfolgsgeschichte, vor allem in Luzern.

Über ein Viertel Luzerner

Hier wurden schweizweit am meisten Gesuche eingereicht, mehr als jedes vierte. 166 Luzerner Bauern setzten auf die Wärmerückgewinnung aus Milchkühlung, schweizweit waren es 572. Auch im Aargau war die Beteiligung mit 58 Gesuchen überdurchschnittlich hoch. Insgesamt können so während der Vertrags- bzw. Amortisationsdauer von 15 Jahren  über 44 Gigawattstunden Strom eingespart werden. Jährlich sind das drei Mio Kilowattstunden, das entspricht immerhin dem jährlichen Stromverbrauch von 750 Vier-Personen-Haushalten.

Auch beim Programm «Frequenzumformer für Melkmaschinen» machten am meisten Luzerner Betriebe mit.  Nämlich 102 Luzerner Gesuche von schweizweit 431, im Aargau waren es 25. Damit können jährlich rund 0,8 Mio kWh Strom eingespart werden.

Effiziente Ferkelnester

Noch höher ist die Beteiligung der Luzerner Bauern für energieeffiziente Ferkel- und Jagerkisten. Hier wurden bisher 60 gefördert, schweizweit bisher 157. Auch bei diesem Programm sind die Energieeinsparungen eklatant, rund 23 GWh in 15 Jahren oder 1,5 Mio kWh jährlich. Das Potenzial könnte noch verdoppelt werden, dies zumindest ist das Ziel von Agrocleantech. Bis Ende 2020 sollen 4000 konventionell elektrisch beheizte Ferkelnester umgestellt sein. Eine gut gebaute Ferkelkiste mit einem isolierenden Vorhang verbrauche 70 Prozent oder 700 kWh weniger Strom, das spart jährlich 140 Franken an Stromkosten. In einem Jagerstall ­könnten gar 1500 kWh pro Kiste ­gespart werden, das entspricht
280 Franken jährlich.

Die Kosten für den Einbau sind zwar nicht zu unterschätzen, und liegen je nach Kiste zwischen 1000 und 3000 Franken. Daran werden aber je nach Alter der zu ersetzenden Kiste Förderbeiträge von 15 bis 40 Prozent geleistet. Dieses Förderprogramm läuft nur noch dieses Jahr. Anmeldungen direkt bei www.agrocleantech.ch.

Neue Fördermöglichkeiten

Neu bietet Agrocleantech Beratungen für weitere Effizienzprogramme an, welche von der Klimastiftung lanciert wurden. Diese Privatinitiative der Wirtschaft will KMU stärken bei Massnahmen zur Reduktion des Verbrauchs von fossiler Energie und damit von CO2. Dazu gehört beispielsweise der Ersatz von Ölheizungen durch Holzheizungen oder die Elektrifizierung von Futtermischwagen, um Diesel einzusparen. Wenn auf Bauernbetrieben Neuerungen oder Investitionen vorgesehen sind, lohne es sich, mit Agrocleantech in Verbindung zu treten, sagt Geschäftsführerin Priska Stierli. So könne man sich über mögliche Fördermittel informieren.

Weitere Informationen:
www.agrocleantech.ch