In den Schweizer Wäldern kommt es jährlich beim Holzen zu rund 1700 Unfällen. Dabei ereignen sich die schwersten Schicksalsschläge beim Fällen von Bäumen. Über 40 davon endeten in den letzten zehn Jahren tödlich. Sichere Arbeitsmittel, zusätzliche betriebs- und maschinenspezifische Sicherheitsregeln, der korrekte Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung und die konsequente Instruktion der Mitarbeitenden sind weitere Voraussetzungen, um Unfälle im Wald zu vermeiden.

Gute Schnittschutzhose

Was bei der beruflichen Waldarbeit selbstverständlich ist, wird bei der privaten häufig vernachlässigt. Angemessene Schutzausrüstung – von einer guten Schnittschutzhose über einen Helm bis hin zu passenden Schutzhandschuhen – ist auch bei der privaten Waldarbeit unverzichtbar. Ergänzend zur Schutzausrüstung und zum richtigen Arbeitsverfahren kommt gut gewartetem Werkzeug eine grosse Bedeutung zu. Dies beinhaltet auch einen guten allgemeinen Pflegezustand, um keine Kraft zu verschenken, keine zusätzlichen Gefahrenquellen für Unfälle zu schaffen sowie die Werkzeuge zu schonen. Denn eine richtig gepflegte Säge belastet den Sägenführer weniger, geht seltener kaputt, braucht weniger Treib- und Schmierstoffe und spart dadurch letztlich bares Geld.

Die passende Schnittlänge

Bei der Motorsäge sieht ein langes Schwert beeindruckend aus. Für die meisten Arbeiten ist eine lange Führungsschiene jedoch nicht nur unnötig, sondern auch hinderlich. Denn je länger die Schiene ist, desto mehr Energie muss der Motor für den Antrieb der Kette aufbringen. Das geht zu Lasten der Durchzugskraft. Kurzum: Die Schnittlänge der Führungsschiene muss zum Einsatzzweck und vor allem zur Motorleistung passen.

Wartung nach Anleitung

Je nach Einsatzhäufigkeit und dem jeweiligen Sägetyp und -modell variieren auch die notwendigen Wartungsarbeiten. Der Hersteller hat daher meist der Wartung und Pflege der Säge einen ausführlichen Teil in der mitgelieferten Bedienungsanleitung gewidmet. Hier werden kurz die wichtigsten, bei den meisten Sägen gleichen, Arbeiten aufgelistet. Als Hilfsmittel für die Arbeiten reichen meist ein Sägenschlüssel, ein Nutreiniger (ein ausreichend dicker Draht erfüllt diesen Zweck auch), Zange und Schraubendreher sowie unter Umständen eine Schublehre. Zum Reinigen genügt ein Pinsel oder eine Bürste. Bei den Wartungs- und Pflegearbeiten an der Säge unterscheidet man in täglich, wöchentlich und langfristig durchzuführende Arbeiten.

Mit Seilwinden in den Wald

Seilwinden gehören heute im Wald zu den wichtigsten Hilfsmitteln. Auch bei Fällarbeiten entlang von Verkehrswegen, Siedlungen und Gewässern ist der Einsatz der Seilwinde zumeist unabdingbar. Die wichtigsten Voraussetzungen für die fachgerechte Fällung mit der Seilwinde ist eine ausreichende Anschlaghöhe des Zugseiles. Genau darin aber liegt das Problem, insbesondere mit schweren Stahl- und Windenseilen. Die zur Verfügung stehenden Arbeitstechniken mit Steigeisen oder Anlegeleitern sind zeitaufwendig und beschwerlich. Deshalb sind waghalsige «Kletter-einlagen» mit Leitern oder völlig unzureichende Anbindehöhen zu vermeiden.

Bremsanlage kontrollieren

Bei Bäumen mit grober Borke oder tief angesetzten Ästen wird rasch die Einsatzgrenze für Seilwinden erreicht. Obwohl alles gesichert wird, passiert es dem besten Waldarbeiter: der geschlagene Baum verhakt sich mit den Ästen an den umstehenden Bäumen und wird zu einem sogenannten «Hänger». Er kann jederzeit weiter fallen oder in der Schieflage bleiben. Auf gar keinen Fall sollte man auf den Baum springen, in der Hoffnung, dass dieser sich dann bewegt. Noch gefährlicher wäre es, wenn man Nachbarsbäume fällt, in der Hoffnung, dass der ursprüngliche Baum zu Boden kracht.

Einmal im Jahr sollte zudem die Seilwinde von einer sachkundigen Person untersucht werden. Dabei muss nicht nur das Seil, sondern auch die Bremsanlage kontrolliert werden.