«Um alle Tiere bedarfsgerecht und mit gleicher Ration füttern zu können, bestätigt sich einmal mehr die Wichtigkeit, dass Futterkonserven, wie Silage oder Heu, von mehreren Schnitten gleichzeitig verabreicht werden können», sagt Martin Zbinden, Lehrer und Berater am Inforama in Zollikofen BE. Um dies auch zu garantieren, ist ein Futtermischwagen genau die richtige Technik dafür.

Gesundheit der Tiere

Das Füttern einer TMR (Totalmischration) mit einem Futtermischwagen ist auf vielen Betrieben schon jetzt Standard. Mit der TMR möchte man eine gut gemischte Basisration mit möglichst wenig Variation in der Zusammenstellung. Ziel ist es, allen Kühen konstant eine ausbalancierte Ration, bestehend aus Raufutter, Kraftfutter, Vitaminen und Mineralien, vorsetzen zu können. So führt eine konstant hochwertige Ration zu weniger Schwankungen im pH-Wert im Pansen, was der Gesundheit der Tiere zugutekommt. Nur bei einer genauen Abstimmung aller Aspekte des Fütterungsprozesses lässt sich das gewünschte Ergebnis erzielen. So sorgt zum Beispiel ein Zweischnecken-Mischsystem mit gegenläufigen Schneid- und Mischschnecken für einen perfekten Schnitt sämtlicher Futterarten: Rund- und Quaderballen, Siloblöcke, Heu und Stroh usw. werden in kurzer Zeit exakt zerkleinert und schonend zu einer gleichmässigen Ration verarbeitet.

Gute Messer

Von besonderer Bedeutung für das Mischergebnis sind die Messer. Bei fast allen Mischwagen-typen kann die Anzahl, Position und Länge der eingebauten Messer angepasst werden. Hier rät der Berater mindestens zu einer monatlichen Kontrolle. Verschlissene, gebrochene und stumpfe Messer verschlechtern nicht nur das Mischergebnis, sie erhöhen auch den Kraftstoffbedarf deutlich. Die Investition in neue Messer ist im Vergleich zu den Kosten durch verschlissene Messer deutlich tiefer. Auch Futterverluste durch eine falsche Entnahme sind zu vermeiden. Beim Befüllen des Mischwagens empfiehlt der Profi grundsätzlich die Reihenfolge von lang und trocken zu kurz und nass. Bei laufender Maschine sollte man mit den langen Komponenten, z. B. Grassilage und Stroh, beginnen. So kann man die Dauer des Schneidvorgangs im Mischwagen optimal ausnutzen. Bei sehr langem Ausgangsmaterial können, falls vorhanden, Gegenschneiden eingeschwenkt und die Drehzahl erhöht werden.

Nicht von Hand

Das Verfüttern von Rundballen ist oft reine Handarbeit. Insbesondere beim Auflösen und Verteilen von Silageballen müssen grosse Futtermassen von Hand bewegt werden. Ballenauflösegeräte erleichtern diese Arbeit. Geschlossene Ballenauflösegeräte arbeiten in der Regel mit Fräs- oder Reisswalzen und kommen mit allen Ballenqualitäten zurecht. Aufgrund der geschlossenen Bauweise können mit diesen Geräten auch lose Futterkomponenten oder Maisballen verteilt werden. Rundballenauflöse- und Verteilwagen verfügen über eine höhere Ladekapazität und eignen sich zusätzlich zur Vorlage von Silo-blöcken oder Quaderballen. Ballenauflösegeräte mit Ladearm oder Ladeklappe benötigen zur Beladung keinen zweiten Traktor. Je nach Gerätetyp beeinflussen die Rundballeneigenschaften die Arbeitsqualität. Geräte, die die Ballen lediglich durch Drehbewegungen abwickeln, lösen bei zu langem bzw. zu kurzem Halmgut sowie nassem und verklebtem Futter Rundballensilagen oft nur schwer auf. Ausserdem sollte beim Absetzen des Ballens auf dem Kratzboden die Wickelrichtung beachtet werden.

Beachten beim Kauf

Geräte mit Fräswalzen dagegen verarbeiten nahezu jede Ballenqualität zuverlässig. Verformte Ballen können in einem geschlossenen Ballenauflösegerät verkanten. Dadurch ist der Ladevorgang und das Auflösen massiv erschwert. Beim Verfahrensvergleich weist von den Verfahren mit täglicher Vorlage am Futtertisch das sogenannte offene Ballenauflösegerät den geringsten Arbeitszeitbedarf, die niedrigste Arbeitsbelastung sowie die tiefsten zuteilbaren Investitionen und Jahreskosten auf. Bei der Wahl des Ballenauflösegeräts ist nicht nur das Gerät an sich, sondern auch das damit verbundene Fütterungsverfahren ausschlaggebend. So sollten neben Kriterien wie Bedienungsfreundlichkeit, Anschaffungspreis, Zugmaschine, technischen Details und Wartungsaufwand auch Einsatzmöglichkeiten, Bestandesgrösse, Auslastung, betriebliche Gegebenheiten, Futterlager, Ration sowie bereits vorhandene Fütterungstechnik berücksichtigt werden.

Eine gute Heuqualität

Nicht nur die Silagequalität ist wichtig, auch das Dürrfutter sollte nicht vernachlässigt werden. Die Heuproduktion hat dazu den Nebeneffekt, dass keine zusätzlichen Geräte benötigt werden. Das senkt die Maschinenkosten und der Arbeitsaufwand ist in der Regel geringer. So belüften immer mehr Landwirte ihren Heustock im Umluft-Betrieb. Die Luft, die oben aus dem Stock steigt, wird vom Lüfter wieder angesogen. Die immer gleiche Luft dreht sich also im Kreis. In den Kreislauf ist eine Entfeuchtungsanlage geschaltet. Diese entzieht der Luft, die aus dem Stock steigt, ihre Feuchtigkeit. Das Wasser tropft ab und die trockene Luft kann in der nächsten Runde wieder viel Feuchtigkeit aus dem Stock aufnehmen. Die Technik lässt sich auch in bestehenden Gebäuden und Belüftungsanlagen integrieren oder ergänzen.

Planung ist wichtig

Wie bei einer normalen Heubelüftung ist dabei die Planung wichtig. Besonders die Kanalquerschnitte und die Umstellklappen müssen mit der Entfeuchter- und Lüfter-Leistung übereinstimmen. Die Kosten sind dadurch sehr unterschiedlich und beziehen sich nicht nur auf die Maschinenteile wie Lüfter, Entfeuchter und Steuerung. Damit eine Anlage gut funktioniert, ist eine frühzeitige Planung wichtig. Dadurch können die Maschinen und die baulichen Einrichtungen optimal in ein neues oder bestehendes Gebäude integriert werden. Die Futterqualität und die Einsparungen bei der Futterbereitung und die Möglichkeit zur Eigenmechanisierung machen die Entfeuchter-Trocknung zu einer prüfenswerten Alternative zur Silotechnik. Auch dann, wenn die Vermarktung nicht mit dem Mehrwert silofreier Milch möglich ist oder der Betrieb mit Mutterkuhhaltung auf die Fleischproduktion spezialisiert ist.