Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf den Schweizer Holzmarkt?
Thomas Studer: Es wurden fast alle Branchen der Wirtschaft empfindlich geschwächt und viele geplante (Holzbau-) Projekte zurückgestellt oder werden gar nicht mehr realisiert. Auch die Printmedien hatten weniger zu «berichten», somit waren die Zeitungen nicht so umfangreich und es brauchte weniger Holz für die Papierherstellung. Die Holzbranche ist ein Teil des Ganzen.
Die Bemühungen, Verarbeiter und Konsumenten von heimischem Holz zu überzeugen, fruchten wenig. Stimmen Sie dem zu?
Pauschal betrachtet stimme ich dieser Aussage zu. Die Bemühungen zeigen da und dort aber durchaus schöne Erfolge. Man kann die Leute schon überzeugen für heimisches Holz. Man muss es wirklich wollen und braucht Engagement.
Während bei Einigen bei der Herkunft von Lebensmitteln ein Umdenken stattfindet, scheint es bei Holz egal zu sein. Was macht es diesem Rohstoff denn so schwer?
Holz geniesst keinen Grenzschutz und kann frei gehandelt werden. Süddeutschland und Österreich haben in der Holzverarbeitung eine starke Position und sind sehr leistungsfähig. Die Waldwirtschaft dieser Länder kämpft ebenfalls mit der Holzschwemme und da ist es nur logisch, dass sie den Schweizer Holzmarkt mit billigem Holz unterbieten. Da können wir nur schwer mithalten.
Können Sie die Preisunterschiede beziffern?
Die Preisdifferenz liegt zwischen 10 bis 15 Prozent.
Das Holzbulletin von Pro Holz Solothurn zeigt private und öffentliche Bauten, die im Kanton Solothurn mit Holz realisiert wurden. Wie wichtig sind solche Leuchtturmprojekte?
Uns geht es darum, die Menschen (Leser) mit den praktisch «grenzenlosen» Möglichkeiten, die der Holzbau bieten kann, zu beeindrucken. Holzbauten können in jeder wichtigen Hinsicht mit konventionellen Bauten mithalten. Der ganz grosse Vorteil ist zudem die Umweltverträglichkeit; was gibt es künftig Wichtigeres?
Haben Sie einen Rat an Privatwaldbesitzer, die schlagreifes Holz haben? Bleibt etwas anderes übrig, als es stehen zu lassen, bis es vom Käfer befallen ist?
Momentan würde ich schlagreifes Holz – marktbedingt – effektiv stehenlassen. Es ist wichtig, den Wald regelmässig zu kontrollieren und vom Buchdrucker befallenes Holz schnell aus dem Wald zu entfernen. Schönes Holz kann immer noch verkauft werden. Wichtig scheint mir, engen Kontakt mit dem zuständigen Förster und den Holzkäufern zu pflegen. Ich finde es auch äusserst zentral, dass wir die lokalen Sägereien unterstützen (sie werden uns einmal fehlen!) und in neue Projekte, wie Wärmeverbünde mit Holz, investieren. Wenn man Perspektiven hat, sind Probleme oft viel kleiner.