Die Verbindung zwischen Berg und Tal ist sowohl in der Alpwirtschaft als auch im alpinen Tourismus von grosser Bedeutung. Angesichts des technologischen Fortschritts sind auch in höheren Lagen Modernisierungen nötig geworden.
Grossflächige Umstellung
Seit 2018 hat die Swisscom schweizweit von der 140-jährigen Analog-Telefonie auf die moderne Internet-Protokoll-Telefonie umgestellt. Um diese nutzen zu können, müssen die Endgeräte am Stromnetz angeschlossen sein.
Da viele Alp- und SAC-Hütten lange Zeit nicht über einen permanenten Stromanschluss verfügten, drohten diese im wahrsten Wortsinn abgehängt zu werden. Deshalb lancierten die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV), der Schweizer Alpenclub (SAC) und die Organisation Schweizer Hütten (SH) in Zusammenarbeit mit der Swisscom ein gross angelegtes Projekt zur Erschliessung abgelegener Hütten. Dabei fiel es den Verbänden zu, mit Hilfe der Swisscom die netzunabhängige Stromversorgung der einzelnen Anschlüsse einzurichten.
Anschluss nicht verlieren
Eine moderne Alpwirtschaft funktioniere nicht mehr ohne einen Anschluss ins Tal, sagte Erich von Siebenthal, Präsident des SAV, am vergangenen Montag an einer Pressekonferenz im Alpinen Museum in Bern. Immer mehr Daten zu Tieren und Produkten müssten erfasst und zeitnah gemeldet werden. Das sei ohne Internetanschluss fast nicht mehr zu bewerkstelligen.
Auch die Betreiber der vielen SAC-Hütten seien zwingend auf moderne Kommunikationsmittel angewiesen, berichtete Andrea Strohmeier, Präsidentin der SH und Hüttenwartin der Lötschenpasshütte. So würden etwa moderne Terminals zur Kartenzahlung nur noch mit einer permanenten Internetverbindung funktionieren. Diese könne durch die nun abgeschlossene Umstellung auf IP-Telefonie auch in den SAC-Hütten gewährleistet werden.
Im Rahmen des Projekts wurden 219 Alphütten, 71 SAC-Hütten und 14 weitere Hütten mit Strom versorgt und ans IP-Telefonnetz angeschlossen.