Auf dem ehemaligen Cellulose-Fabrikgelände Attisholz (SO) fand der Jubiläumsanlass zum zehnjährigen Jubiläum von JCB Suisse statt. Dort wurden aktuelle Neuheiten präsentiert, unter anderem zwei neue Teleskop-Radlader-Modelle, die erstmals in der Schweiz gezeigt wurden.
Zwei neue Teleskop-Radlader
Um die Nachfrage nach einem wendigen und dennoch leistungsstarken Lader mit hoher Hubhöhe bedienen zu können, hat JCB zwei neue Teleskop-Radlader auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Teleskop- und Radlader.
Die Teleskop-Radlager verfügen über einen Teleskoparm sowie ein Knickpendelgelenk. Damit haben sie eine grössere Reichweite auf einem kleineren Wendekreis, um Lasten zu heben, als dies mit einem Frontlader-Traktor möglich ist. Ausserdem sind die Teleskop-Radlader wegen ihrer Radlader-ähnlichen Bauweise viel übersichtlicher als ein «reiner» Teleskoplader. Das trägt zu höherer Sicherheit bei.
Unterschiedliche Stärken
Der Teleskop-Radlader TM110 Agri ist das kleinste Modell und wurde speziell für die Landwirtschaft und den Gartenbau konzipiert. Mit bis zu 3,5 Meter Hubhöhe kann problemlos auch ein Mischwagen befüllt werden. 110 steht für 1100 kg Nutzlast. Damit der Lader nicht kippt, wurde eine Überlastsicherung eingebaut. Die Schwingungsdämpfungsautomatik verhindert die Übertragung von unebenem Gelände auf die transportierte Last.
Der Motor stammt von Perkins und benötigt kein Ad-Blue. Der Lader läuft hydrostatisch bis 30 km/h und ermöglicht einen guten Fahrkomfort. Preislich liegt der TM110 bei 65 000 Franken.
Vom deutlich grösseren Teleskop-Radlader TM280 kommen gleich zwei neue Motormodelle auf den Markt: Die Agri-Serie mit 109 PS und die S-Serie, die etwas stärker ist, mit 130 PS. Die Lader verfügen über ein Knickpendel-Gelenk, wodurch sehr eng gewendet werden kann und das Heck beim Wenden nicht ausschwenkt.
Im leistungsstärkeren TM280S sind zwei Getriebe verbaut: ein mechanisches und ein hydrostatisches. Bis 25 km/h fährt der Lader hydrostatisch, zwischen 25 und 40 km/h stellt er automatisch auf das mechanische Getriebe um. «Je schneller man fährt, desto schlechter wird der Wirkungsgrad beim hydrostatischen Getriebe. Ausserdem ist die Zugkraft beim mechanischen Getriebe deutlich höher. Deshalb hat JCB ein zweites mechanisches Getriebe eingebaut», erklärt Emanuel Dettwiler, Product Manager Land- und Spezialmaschinen bei der Serco Landtechnik AG.
Der Lader verfügt zusätzlich über ein Zugmaul mit einer Anhängelast von 15 Tonnen und Druckluftbremse. Der TM280S soll mit diesen Leistungen eine Ergänzung oder sogar eine Alternative zum Traktor mit Frontlader darstellen. Preislich liegt der Teleskop-Radlader TM280S mit 135 000 Franken im ähnlichen Segment wie ein 130 PS-Traktor.
Neuer Fastrac für Agritechnica
JCB Suisse (angegliedert an die Serco Landtechnik AG) feierte das 10-Jahre-Jubiläum. Gleichzeitig feiert JCB selbst das 80-jährige Bestehen. Das Familienunternehmen wurde 1945, gleich nach dem Zweiten Weltkrieg, von Joseph Cyril Bamford in England gegründet.
Zu Ehren des Jubiläums wird JCB an der Agritechnica 2025 nebst den neuen Teleskop-Radladermodellen noch weitere Neuheiten ausstellen. Gerüchten zufolge wird ein neuer Fastrac Icon in Hannover (D) präsentiert. Welches Modell genau herauskommen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Aber es wird ein weiteres Modell zwischen der 4000er- und der 8000er-Serie erscheinen.
Ausserdem will JCB die Entwicklungen im Bereich Wasserstoff-Antrieb weiter vorantreiben. Anfang Jahr brachte JCB den ersten mit Wasserstoff betriebenen Verbrennungsmotor heraus. Aktuell laufen die Vorbereitungen für erste Test des Wasserstoffmotors in der Schweiz. Ab dem nächsten Jahr sollen erste Pilotmaschinen mit Wasserstoff-Antrieb auf den Markt kommen.
Gleichzeitig stehen auch Entwicklungen im Elektrik-Bereich an. Der E-Hoflader 403 wurde bereits vor zwei Jahren präsentiert. «Der E-Hoflader ist ideal für Betriebe mit einer Photovoltaikanlage», sagt Emanuel Dettwiler. Das Problem bei den Elektroantrieben sei aber, dass der Akku bei höheren Leistungsklassen viel zu schwer sei. Deshalb wolle JCB den Wasserstoff-Antrieb weiterentwickeln.