Die Mai Maschinen AG lud vor zwei Wochen zum Tag der offenen Tür an ihrem neuen Standort in Dürrenroth BE ein. Das Unternehmen für Gülletechnik und Maschinenbau zügelte im vergangenen Jahr seinen Standort von Huttwil ins benachbarte Dürrenroth.

Während dreier Tage konnten sich die vielen Besucher die neuesten Entwicklungen und bewährte Produkte genau ansehen und erklären lassen.

Eigene Maschinenfertigung

Die Mai Maschinen AG produziert den grössten Teil ihres Maschinenangebots selber. Dank der beeindruckenden Fertigungstiefe war es möglich, verschiedene Maschinenteile zu besichtigen, bevor diese in der Endmontage im fertigen Produkt verschwinden.[IMG 2]

Nebst dem Verkauf neuer Produkte sei auch die Reparatur sämtlicher Geräte rund um die Gülletechnik ein Schwerpunkt des Unternehmens, wie Geschäftsführer Joel Mai erklärt.

«Wir reparieren viele ältere Pumpen und Rührwerke. Besonders Kolbenpumpen und Flügelrührwerke sind robust und haben eine lange Lebensdauer», so Joel Mai. Auch Schneckenpumpen können bei der richtigen Anwendung lange eingesetzt werden. «Für diese Produkte führen wir ein grosses Ersatzteillager. Wenn ein Ersatzteil nicht mehr verfügbar ist, haben wir dank der Abteilung für mechanische Bearbeitung die Möglichkeit, fehlende Teile nachzubauen.» Ältere Pumpen lassen sich nicht nur mechanisch auffrischen, sie lassen sich mit Elektromotorantrieben und Funkaufbauten modernisieren.

Optimierte Betriebsabläufe

Die neuen Räumlichkeiten haben Joel Mai und seine Mitarbeiter optimal auf die Betriebsabläufe eingerichtet. Die Bearbeitungsräume für rostfreie Teile und die Schlosserei für die übrigen Konstruktionen sind getrennt und verfügen über eigene Bearbeitungsmaschinen. So bleibt die Qualität der rostfreien Chromstahlteile gewährleistet.

Verteiler hat sich etabliert

Ein Aushängeschild der Mai Maschinen AG ist der Schleppschlauchverteiler. Dieser unterscheidet sich komplett von anderen Techniken, welche die Gülle ebenfalls in Schläuchen geführt auf den Boden bringen. Beim Mai-Verteiler wird die Gülle mit zwei pendelnden Armen und insgesamt vier Auslässen über eine Arbeitsbreite von 6 und 7,5 Metern platziert.[IMG 3]

Als das Unternehmen den Verteiler 2019 vorstellte, stiess dies bei Landwirten sofort auf grosses Interesse. «Wir mussten jedoch viel erklären und vorführen, damit die Landwirte die besondere Funktionsweise unseres Pendelverteilers verstehen konnten», erinnert sich Geschäftsführer Joel Mai. «Inzwischen ist das Gerät gut bekannt, und wir haben zahlreiche zufriedene Kunden.»

Was den Verteiler von herkömmlichen Systemen unterscheidet, ist der Verzicht auf einen Schneidkopf. «Dieser Punkt ist für viele Landwirte wichtig, da im Schneidkopf Verstopfungen möglich sind und dies bei unserer Konstruktion nicht passieren kann.»

Ein Vorteil ist auch das Gewicht der Verteiler-Konstruktion, die mit rund 280 Kilogramm besonders leicht ist. Auch ist kein Gestänge notwendig, um die Schläuche zu halten. Das macht eine Nachrüstung an bestehenden Fässern ebenso möglich wie den Einsatz als Dreipunktgerät zur bodenschonenden Verschlauchung.

Die beiden Schwenkarme des Mai-Verteilers werden hydraulisch angetrieben, und ihre Geschwindigkeit lässt sich flexibel an die Fahrgeschwindigkeit des Traktors anpassen. Entscheidend für das exakte Verteilbild ist dabei die gewünschte Ausbringmenge. «Je nach gewünschter Ausbringmenge können bei den Doppelabgängen am Ende der Pendelarme passende Reduktionsgummi eingelegt werden, somit herrscht ein leichter Überdruck», erklärt Mai. «So erreichen wir selbst am Hang eine hohe Verteilgenauigkeit.»

Interessantes Innenleben

Im Montageraum werden die neuen Maschinen zusammengeschraubt. An verschiedenen Montageplätzen entstehen Maschinenteile wie Gülleverteiler, diverse Pumpen oder Rührwerke.

Da die Teile am Tag der offenen Tür auch vor der Montage besichtigt werden konnten, war es möglich, das Innenleben der Tauchschneidpumpen und weiterer Geräte zu sehen. Das Pumpengehäuse war in verschiedenen Fertigungsstufen zu sehen, so auch der patentierte und selbstnachstellende Schneidkopf, der dadurch immer eine maximale Schnittqualität erreicht.

Zentrale Steuerungen

Die Mai Maschinen AG stattet ihre Einrichtungen bei der Gülle- oder Biogastechnik auch mit zentralen Steuerungen aus. Hier gibt es moderne Einrichtungen, welche die jeweiligen Komponenten wie Pumpen, Schieber oder Rührwerke zentral und digital betätigt werden können. Auch lassen sich solche elektronischen Steuerungen so programmieren, dass die gesamte Anlage auch automatisch geregelt werden kann.