Doppelmessermähwerke sind leichter, haben einen tieferen Kraftbedarf und schonen zudem noch Amphibien und Insekten. Futterbau Mit cleverem Mähen die Insekten schonen Saturday, 8. June 2024 Nützlingsschonend und dennoch effizient mähen, das ist auch ein Anliegen der Naturschutz-Stiftung Frauenwinkel. Das Frauenwinkel ist das grösste Naturschutzgebiet am Zürichsee und liegt in der Region Pfäffikon SZ. Die Stiftung wollte gemäss einem Beitrag in der Zeitschrift «Natur und Umwelt» einerseits den Einsatz von Rotationsmähern reduzieren. Anderseits wurde aber auch erkannt, dass der Mähschnitt mit dem Motormäher in den groben bis drei Meter hohen Schilfbeständen nicht nur anstrengend ist, sondern dass normale Balkenmäher-Systeme wie Busatis technisch an ihre Grenzen kommen. Dazu wurde mit der Fachstelle Natur und Landschaft des Kantons Schwyz ein Projekt ins Leben gerufen.

Doppelmesser-Frontmähwerk System Erni

Im Herbst 2022 wurde ein drei Meter breites Doppelmesser-Frontmähwerk System Erni mit Schneckenförderer getestet. Dieses Gerät sei bedeutend robuster gebaut als normale Busatis-Mähwerke und habe sich dadurch im harten Einsatz bewährt. Über das Projekt konnten zwei dieser Modelle finanziert werden und stehen den Landwirten zur Verfügung.

Mähwerke steht bei Landwirten

Eines dieser Mähwerke steht bei Landwirt Josef Bingisser in Pfäffikon, das andere bei einem seiner Berufskollegen in der March, der damit Flächen im Nuoler Ried am Oberen Zürichsee mäht. Die beiden Landwirte haben mit der Stiftung einen Vertrag. Sie schneiden mit dem Mähwerk die entsprechenden Flächen im Auftrag der bewirtschaftenden Bauern und sind zudem für die Wartung und den Unterhalt zuständig. Pro Stunde werden den auftraggebenden Landwirten 120 Franken in Rechnung gestellt.

Schnittgut mittig abgelegt

Josef Bingisser hat das Erni-Frontmähwerk an seinen 70 PS starken Zweiachsmäher mit Doppelbereifung montiert, was sich in den teils doch ziemlich vernässten Flächen bewährte. Neben der massiven Bauweise überzeugt ihn das System Erni mit Schneckenförderer auch dadurch, dass das Schnittgut in die Mitte an eine Schwade befördert und dadurch nicht überfahren wird. Das habe nicht nur positive Auswirkungen auf die Insektenverluste. «Es gibt auch Landwirte, die laden das Schnittgut direkt auf und trocknen dieses anderorts, wo die Bearbeitung einfacher ist als in den feuchten Streueflächen»,so Bingisser. Rund zehn Hektaren seien so 2023 in den Monaten September und Oktober gemäht worden. Voraussichtlich werde auf die kommende Saison noch ein Doppelmesser-Mähwerk für den Heckantrieb angeschafft. Damit werde nicht nur die Flächenleistung gesteigert, auch die Bewirtschaftung entlang der vielen Gräben solle dadurch effizienter werden. reb