Die Rekrutierung von Personal werde in der Landwirtschaft immer schwieriger. Allerdings seien vom Fachkräftemangel auch viele weitere Branchen betroffen, meinte Sepp Erni, Geschäftsführer des Luzerner Verbands für Landtechnik (LVLT).
Betriebshilfe vorschreiben
Die beste Massnahme sei ein gutes Einvernehmen mit Nachbarn, damit diese bei einem Notfall bereit seien, auf dem Betrieb einzuspringen.
Der Maschinenring bemühe sich zwar sehr um die Vermittlung von Betriebshelfern, welche übrigens gut bezahlt würden. «Allerdings gibt es bei unserer Geschäftsstelle keine Warteschlange von jungen Bauern, welche einen solchen Job suchen.»
Schweizweit sollen die Anstrengungen für die Rekrutierung forciert werden, da dies eine tickende Zeitbombe sei, meinte Erni. Auch vom Schweizer Bauernverband werde ein aktiveres Engagement erwartet. Angeregt wurde beispielsweise, dass bei Zweitausbildungen zwingend ein Betriebshelfereinsatz verlangt werden sollte. «Solche Einsätze wären doch eine Chance für angehende Landwirte, um praktische Erfahrungen in der Branche zu sammeln.»
Lukrative Grünpflege
Es sei ein gutes Verbandsjahr gewesen, meinte Präsident Toni Moser an der schwach besuchten Generalversammlung am Chlaustag. Der Zusammenschluss von Maschinenring Luzern und LVLT bewähre sich, auch finanziell. Die Jahresrechnung schloss mit einem Nettogewinn von rund 53'000 Franken ab. Bei den Einnahmen aus Leistungen von rund 1 Million Franken dominiert die Grünpflege, etwas rückläufig sei der Winterdienst. Verbands- und Mitgliederbeiträge machen 125'000 Franken aus.
Kerngeschäft des LVLT sind Fahrschulkurse – die sind zwar rückläufig – und Spritzentests, beide seien nicht kostendeckend. Beim Geschäftsbereich Maschinenring sind es das Tarifverzeichnis, die Grünpflege und der Winterdienst, welche netto Mehreinnahmen generieren. Diese Angebote für Dritte seien interessante Nebenerwerbsmöglichkeiten für Landwirte, meinte Erni. Der LVLT zählt rund 1300 Mitglieder, die Tendenz ist leicht rückläufig.
Für das kommende Jahr soll der Kontakt mit Behörden intensiviert werden, so zu Verkehrsbeschränkungen. Am 7. Mai 2023 wird das 13. Luzerner Traktorgeschicklichkeitsfahren beim BBZN Hohenrain durchgeführt.
Geehrt wurden René Koch für 15 Jahre und Beat Wyss und Toni Moser für 35 Jahre im Vorstand.
Auf Traktor anschnallen
Roman Engeler, Direktor SVLT, wies auf aktuelle Themen beim Dachverband hin, etwa zur Technik bei Bremsen oder zu den Vorgaben für den Einsatz des Schleppschlauchs zum Güllen.
Josef Amrein von der BUL mahnte, die Unfallrisiken in der Landwirtschaft besser einzuschätzen. Zumal es dieses Jahr zu viele tödliche Unfälle gab, so wegen Fahrzeugüberschlags. «Auch auf Traktoren sollte Anschnallen selbstverständlich sein.»
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