Nach 13 Jahren trat Beat Betschart als Geschäftsführer des Zuger Verbandes für Landtechnik zurück. In dieser Zeit habe sich viel verändert: «Auf den Zuger Strassen ist es in den letzten Jahren enger und hektischer geworden», so der Biolandwirt aus Menzingen. Der Ausbau der Tempo-30-Zonen in den Dörfern und Städten mit den damit verbundenen Verkehrsberuhigungsmassnahmen würde das Durchkommen mit den teils bis 3,5 m breiten Erntemaschinen mittlerweile zur Herausforderung machen.

Strassenverkehr nimmt zu

Fordernd sei für die Zuger Bauern zudem der kontinuierlich zunehmende Strassenverkehr, so Beat Betschart weiter. Glücklicherweise sei es in der Vergangenheit nur selten zu grösseren Verkehrsunfällen mit landwirtschaftlichen Geräten gekommen. Das zeuge von der hohen Kompetenz der Maschinenführer. «Die Zuger Lohnunternehmer und landwirtschaftlichen Dienstleister können – dank der weitverbreiteten Begeisterung für Landmaschinen – immer noch genügend Fachpersonal rekrutieren», freute sich Betschart. Neben dem Organisieren der Obstgebläse- und Feldspritzentests und G40-Kursen wurden auch im vergangenen Jahr wieder Gegengewichtsstapler- und Teleskoplader-Grundkurse durchgeführt. Diese wurden von Beat Betschart vor rund zwölf Jahren initiiert. In dieser Zeit konnten gesamthaft 219 Kursteilnehmer gezählt werden.

Fokus auf Kerngeschäft

Dass die Zuger Landwirte im Bereich Landtechnik auch zukünftig gefordert sein werden, betonte Verbandspräsident Philipp Freimann. Die Landtechnik mache aktuell eine grosse Entwicklung durch. Neue Technologien seien aber vor allem anfänglich für den einzelnen Betrieb noch teuer und eine Anschaffung vielfach wirtschaftlich noch nicht interessant. Oftmals würde darum neue Errungenschaften, wie beispielsweise automatisierte Lenksysteme, von Lohnunternehmern oder spezialisierten Betrieben angeschafft und überbetrieblich eingesetzt. Dies sei nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Da auch die Anwendung solcher Systeme teils herausfordernd sei, mache ein überbetrieblicher Einsatz doppelt Sinn. «Viele Zuger Bauern sind professionelle Tierhalter, so lagern sie bestimmte Maschinenarbeiten aus.» Sie konzentrierten sich so auf ihr Kerngeschäft im Stall und könnten gleichzeitig ihre Arbeitsspitzen brechen.

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340 Mitglieder zählt der Verband. 77 Personen nahmen an der 68. Generalversammlung teil. Randy Freimann aus Hünenberg wurde zum Nachfolger von Beat Betschart als Geschäftsführer gewählt. Randy Freimann ist gelernter Landschaftsgärtner mit besonderem Bezug zur Landwirtschaft. 2023 wurde er in den Vorstand gewählt. Beat Betschart wird weiterhin im Vorstand aktiv sein. Er wurde für seinen grossen Einsatz in den letzten 13 Jahren gewürdigt.

Flexible Hochsilos

Im Anschluss an die GV referierte Ueli Zürcher von der Huber Silobau und Kunststoffwerk AG über die Vorzüge von Hochsilos. Insbesondere für mittelgrosse Betriebe – wie im Kanton Zug weit verbreitet – seien Hochsilos auch heute noch eine interessante Alternative zu Fahrsilos. Sie überzeugen mit einem geringen Flächenbedarf und bieten bei der Ernte mehr Flexibilität. Und die Entnahmetechnik lasse sich gut mit der automatischen Fütterung kombinieren.