Zuckerrübenschnitzel, in jeglicher Form, werden von Kühen und Rinder gern gefressen. Es seien immer noch Rübenschnitzel von der letzten Kampagne verfügbar. Für die neue Saison starte der Vorverkauf jeweils im Juni und dauere bis Ende Juli. «Die Rübenpflanzer können direkt über die Schweizer Zucker AG bestellen», sagt Sandro Kocher, Leiter Verkauf Futtermittel bei der Schweizer Zucker AG. Je nach erwarteter Ernte könne man auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Mengen nach-bestellen. Zudem werden die Zuckerrübenschnitzel auch von regionalen Händlern und Lohnunternehmen am Markt angeboten.
Verschiedene Varianten
Die Zuckerfabrik bieten hier melassierte Pressschnitzel, lose Trockenschnitzel und Pressschnitzel in Ballen an. So kann der Landwirt wählen, welche Form auf seinem Betrieb am besten passt. «Die Absatzzahlen variieren je nach Jahr stark voneinander», hält Sandro Kocher fest. Der Absatz der Pressschnitzel lose sei jeweils am grössten. Die Restmenge nach den verkauften losen Schnitzeln und Ballen werden in den werkseigenen Trocknungsanlagen zu Trockenschnitzel 6 mm pelettiert. «In den letzten Jahren hat der Absatz bei den Schnitzelballen aufgrund der zusätzlichen Melassierung von 10 bis 12 % an Beliebtheit gewonnen», freut sich Kocher.
Nicht gratis
Dass die Rübenschnitzel nicht gratis sind und etwas kosten, weiss wohl jeder Landwirt. Die Richtpreise bei Abholungen in den Werken Aarberg und Frauenfeld sehen wie folgt aus:
- Pressschnitzel Fr. 5.90 /100 kg lose, 29 bis 31 % TS;
- Schnitzelballen Fr. 112.–/Stück, 32 bis 34 %TS;
- Trockenschnitzel Fr. 34.50/ 100 kg, 87 bis 92 % TS.
- Zudem profitieren die Rübenpflanzer von einer Rückvergütung. Je nach Bezugsmenge und Händler erhält der Bezüger Rabatte.
Teurer als die Rüben
Immer wieder hört man von den Bauern, dass sie für die Rübenschnitzel mehr bezahlen müssen, als dass sie für ihre Rüben bekommen. «Bei 100 kg gelieferten Rüben fallen nur rund 16 kg Schnitzel an», hält Sandro Kocher fest. Der Preis könne daher nicht 1:1 verglichen werden. Denn die Schnitzelpreise ergäben sich aus dem Nährwert im Vergleich mit anderen Futtermitteln. «Der Erlös der Futtermittel ist wichtig für das Betriebsergebnis der Zuckerrübenfabriken und dies trägt massgeblich auch zum Rübenpreis bei», sagt Kocher. Das Gleiche gelte für sie auch bei der Melasse. «Der grösste Teil der Melasse wird von den Futtermühlen als Staubbinder bei der Herstellung von Mischfutter verwendet», sagt er. Auch der Melassemarkt sei wichtig für sie.