Für die Koordination der Zuckerrübentransporte zur Zuckerfabrik Frauenfeld ist Fabian Brühwiler zuständig. Als Geschäftsführer von Maschinenring Schweiz leitet er auch die Transportorganisation (TO) Frauenfeld für Thurgau, Zürich, St. Gallen und Schaffhausen.
Wie läuft es mit den Rübentransporten?
Es läuft recht gut. Wir liefern täglich 5000 bis 10'000 t in die Zuckerfabrik Frauenfeld und sind vor allem auf der Strasse unterwegs. Dabei verwenden wir die IT-Lösung «Farmpilot». Das erleichtert für uns und auch für die Fahrer die Koordination und Planung. Das Tool hat sich jetzt schweizweit eingebürgert. So hat auf dieses Jahr der Rübenring Aarberg diese IT-Lösung übernommen.
Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Rübenring Aarberg?
Das war in der Vergangenheit aufgrund der vielen personellen Wechsel nicht einfach. Seit diesem Jahr ist Pia Tosin zuständig. Ich bin zuversichtlich, dass der Rübenring sich in ruhigere Gewässer bewegt. Es braucht auch ein bisschen guten Willen von allen Beteiligten. Zumal sich die Organisationsform geändert hat, von einem individuellen zum genossenschaftlichen Transport-Modell, wie wir es mit der TO Frauenfeld haben. Wir unterstützen den Rübenring, wo es notwendig ist.
Finden Sie genug Fahrer für die Rübentransporte?
Aktuell haben wir genügend Fahrer. Ein grosser Teil der Pflanzer im Kerngebiet der Zuckerfabrik fährt zudem selbst. Je weiter entfernt die Anlieferungen herkommen, desto harziger wird es, Fahrer zu finden.
Was ärgert Ihre Fahrer?
Der Verkehr ist herausfordernd. Stau, Baustellen, Fussgängerinseln, 30er-Zonen erschweren ein zügiges Verkehrsfortkommen und sorgen für Zeitverzögerungen. Die Landwirte, die selbst abführen, kennen diese Hindernisse und passen ihre Fahrtwege entsprechend an. Grundsätzlich fahren wir sternförmig zur Zuckerfabrik Frauenfeld, die Gott sei Dank verkehrstechnisch gut gelegen ist. In Frauenfeld selbst gibt es eine klar signalisierte Umleitung, um die Stadt zu umfahren. Flaschenhälse sind die Stadt Zürich und Winterthur. Wir starten mit dem Verladen morgens um sechs Uhr und kommen in den Morgenverkehr. Abends peilen wir zeitlich die Fahrten so an, dass man den Feierabendverkehr umgehen kann. Es kann am Morgen bei der Fabrik einen Rückstau geben, aber es nicht mehr so schlimm wie früher. Der Vorteil von Frauenfeld ist der grosse Lagerplatz, wo mehrere Fahrzeuge gleichzeitig entladen können.
Nehmen die übrigen Verkehrsteilnehmer Rücksicht?
[IMG 2] Verlademäuse, Rübenroder und Traktorengespanne mit zwei Anhängern sind grosse Fahrzeuge. Es braucht von den anderen Verkehrsteilnehmern Rücksichtnahme und Verständnis. Es gibt aber immer wieder Situationen, die bedenklich sind. Teilweise findet der Verlad an Strassenränder vor allem an Nebenstrassen statt. Wenn trotz der Signalisation nicht abgebremst oder sogar überholt wird, kann es zu brenzligen Situationen kommen. Im Verhältnis zu der Anzahl Lieferungen und Fahrten passiert eigentlich wenig. Das hat damit zu tun, dass sich die Technik und die Qualität der Transportfahrzeuge massiv verbessert haben. Es ist nicht mehr wie früher, als man einfach einen alten Kipper nahm. Das Ziel ist, grosse Mengen pro Fahrt zu führen, sodass es mit den Transportkosten aufgeht – dadurch sind immer mehr moderne zugelassene Anhängerzüge unterwegs.
Wie oft kommt es zu Polizeikontrollen?
Im Schnitt haben wir pro Kampagne ein bis zwei Grosskontrollen. Wenn der Fahrer mit modernen, eingelösten und geprüften Fahrzeugen unterwegs ist, muss er keine Bedenken haben. Die Polizei hat aufgerüstet. Deren Fachpersonen haben den Blick dafür, wenn jemand nicht korrekt unterwegs ist. Alles wird geprüft, vom Adhäsionsgewicht bis hin zu den Bremsen mit einem Bremsprüfstand.