Auf dem Markt sind zurzeit mehrere mobile NIR-Spektroskopielösungen für die Futteranalyse erhältlich. Der Strickhof hatte das mobile Gerät vom Hersteller Trinamix, ein Start-up der BASF-Gruppe, angeschafft. Das handtellergrosse Teil ist mit einem Sensor versehen. Den Scanner steckte Strickhof-Praktikantin Lena Denk bei der Vorführung einfach in eine gut durchmischte Grassilage- und eine Dürrfutterprobe.
Daten via Push-Nachricht
[IMG 2]Innerhalb von wenigen Sekunden erhielt Milchviehberater Josias Meili über die dazu gehörige App eine Push-Nachricht auf dem Handy. Aufgelistet sind die Parameter Trockenmassegehalt, Protein, Fett, Stärke, NDF, ADF, Asche, NEL. Geeicht allerdings nach deutschem System, sodass es für NEL einen Abzug von 0,3 beziehungsweise 0,4 braucht.
Wie vergleichbar die Daten mit einer Laboranalyse sind, testen momentan drei Agro-Techniker im Rahmen einer Projektarbeit. «Wir gehen davon aus, dass die Trinamixdaten verlässlich sind», so Meili. Das Gerät ist nicht ganz billig. Mit den zugehörigen Modulen ist mit einem Betrag von gegen Fr. 10'000.– zu rechnen. «Also eher geeignet für Futtermittelfirmen oder schulische Zwecke», sagte Meili. Neben Grundfutter können auch Einzelkomponenten sowie Mischungen analysiert werden – jeweils je nach Modul spezifisch auf Wiederkäuer-, Schweine- oder Geflügel ausgerichtet.
Futteranalyse am Milchtag
Zum Einsatz kam das Gerät am Strickhof Milchtag. Die meisten Teilnehmer hatten Futterproben mitgebracht. Insgesamt kamen über 60 Proben von Mais- und Grassilage sowie Dürrfutter zusammen. Die drei angehenden HF-Agrotechniker vom Strickhof Remo Fleischli, Andreas Hug und Lars Schefer analysierten jede Probe mit dem Trinamix. Jeder Teilnehmer erhielt am Abend per E-Mail seine Daten zugeschickt. Die besten Proben wurden allerdings vor Ort gekürt:
- Dominik Bühlmann aus Maschwanden erreichte mit 2,05 kg MPP aus Nel und 1,96 kg MPP aus APO den ersten Rang in der Kategorie Heu.
- In der Kategorie Grassilage schwang die Futterprobe von Bruno Rubin aus Bubikon obenauf (2,12 kg MPP aus NEL, 2 kg MPP aus APD).
- Bei der Maissilage lag die beste Probe bei einem Stärkegehalt von 470 g/kg TS. Simon Stucki nahm in Vertretung seines Kollegen, der die Probe geliefert hatte, dafür die Glückwünsche und einen Geschenkkorb in Empfang.
[IMG 3]