Die Automatisierung der Stallarbeiten wird weiterhin vorangetrieben. Was einst von Hand erledigt wurde, soll zunehmend der Roboter verrichten. «Ob wir das nun wollen oder nicht», sagt Matthias Schick, AgroVet-Strickhof in Lindau ZH. Er gab im Anschluss an die Delegiertenversammlung von Swissherdbook einen Einblick in die Automatisierung und Digitalisierung. Heute befindet wir uns in der vierten industriellen Revolution, in der Sensoren mit anderen Sensoren sprechen und Handlungsempfehlungen machen.

«Geh misten»

Im Endeffekt sieht das dann so aus, dass der Betrieb von einem Radar-Satelliten-System gesteuert wird und dass alle Prozesse dokumentiert nachvollzogen werden können. Ein Beispiel: Der Futterroboter gibt dem Entmistungsroboter das Signal, in einer Viertelstunde wird gefüttert. Dann kommen alle Kühe ans Fressgitter. Also sagt der Fütterungsroboter dem Entmistungsroboter: «Dann kannst du misten.» So kommunizieren alle Systeme miteinander und optimieren den Ablauf im Stall. «Das ist Smart Farming. Das heisst, die Technik der Zukunft redet miteinander», erklärt Matthias Schick. Insbesondere bei Tätigkeiten, die der Mensch nicht so gerne erledigt, wie eben das Misten, wird es zunehmend zu Robotersystemen kommen.

Gegen die Arbeitsfalle

«Wir haben heute in der Schweiz im Schnitt etwa 27 Kühe pro Betrieb», sagt Matthias Schick. Bei solchen mittleren Betrieben, mit rund 30 Kühen sei eine Arbeitskraft im Normalfall genügend. Wird der Betrieb aber grösser, müssten Arbeiten ausgelagert werden, beispielsweise an den Lohnunternehmer. Mit wachsender Betriebsgrösse wächst ein Bereich immer mehr. «Das sind die sogenannten Betriebsführungs- und Managementarbeiten.» Dadurch gelange der Betriebsleiter mehr und mehr in eine Arbeitsfalle und damit in ein Hamsterrad – oft unbemerkt. «Dieses Problem haben wir in der Schweiz noch nicht vollständig gelöst», weiss er und ist sicher. Und genau hier werde Smart Farming Lösungen liefern, so Matthias Schick.