Am vergangenen Sonntag ging die viertägige 26. Internationale Forstmesse auf der Luzerner Allmend zu Ende. 200 Aussteller präsentierten modernste Technik und Ausrüstung rund um Arbeiten im Wald. Die Klimaveränderungen haben Einfluss auf den Wald, dieser ist geschwächt, und die Risiken nehmen zu. Arbeiten im Wald werden dadurch anspruchsvoller. Andererseits fehlt Personal, viele ausgebildete Forstleute wechseln in andere Berufe. Das bedingt eine schlagkräftigere Forstwirtschaft.

Vorsicht bei Risikobäumen

Die Digitalisierung wird auch die Forsttechnik der Zukunft prägen, wie an einer Ausstellung zu «Waldarbeiten gestern, heute, morgen» präsentiert wurde. Erfassung der Waldbestände mit Drohnen und Robotern, Fällen der Bäume mit ferngesteuerten Maschinen werden schon bald Realität sein.

[IMG 2]

Stark präsent war zu seinem 100-Jahr-Jubiläum Wald Schweiz, der Verband der Waldeigentümer. So präsentierte Hans Dettwiler von Wald Schweiz den fernbedienbaren Fällkeil TR 300. Der hat eine Druckkraft von 25 t und wiegt mit Akku 10,3 kg. Der Schadholzanteil in den Wäldern steige wegen der Trockenheit und der klimatischen Veränderungen. So hätten viele Bäume Dürrholz. Wenn auf die Stämme Schläge wirkten, so durch manuelle Fällkeile, so steige das Risiko, dass Äste herunterfielen. Bei Fällungen müsse deshalb die Kronenzone möglichst verlassen werden. Fällen auf Distanz mit fernbedienbaren Geräten wie diesem Keil werde deshalb zur Unfallverhütung auch von der Suva unterstützt.

Ferngesteuert und Akkus

Ferngesteuerte Maschinen seien im Forstbereich immer gefragter, bestätigte Niklaus Bucher von Aebi Suisse. So auch der Forstmulcher FAE in Leistungsstärken von 50 bis 500 PS. Dazu gibt es verschiedene Zusatzgeräte, für Gras, Gebüsch oder auch Holz. Neupflanzungen in Wäldern nach Holzschlägen seien in gemulchten Böden viel leichter möglich.

[IMG 3]

Gefragter seien auch Akkugeräte bei Motorsägen und vor allem Trimmern. Verglichen mit Benzinsägen kämen solche bis Leistungen von 40 cm3 zum Einsatz, somit geeignet mit kleineren Schwertlängen für Baumpflege oder auch den Gartenbau oder Zimmerleute. Für den Profieinsatz zum Baumfällen würden aber wohl noch lange Motorsägen im Einsatz sein, meinte Beni Basler von Husqvarna Schweiz.

Elektrotrimmer und -bläser seien für Landschaftsgärtner, Liegenschaftsverwaltungen oder Parkpflege in Städten geeignet, wo der geringere Lärm eine Rolle spiele. Aber auch hier stosse man derzeit noch an Leistungsgrenzen mit rund 35 cm3, während herkömmliche Benzintrimmer bis 55 cm3 stark seien. Es sei aber schon erstaunlich, wie schnell der technische Fortschritt sei und wie immer leistungsfähiger und leichter die Akkus würden. Und nicht zu unterschätzen sei der Komfort solcher Elektrogeräte gegenüber Benzinern.

Mobile Sägen für Bauholz

Mobile Sägewerke lägen nach einem grossen Hype in den letzten Jahren nach wie vor im Trend, stellt Daniel Schulz von Wood-Mizer Deutschland fest. Und zwar sowohl stationäre wie mobile Sägewerke, für Lohnsäger oder auch Landwirte und Waldbesitzer. So könne beispielsweise auch aus Käferholz noch eine Wertschöpfung als Bauholz erzielt werden, während sonst Schadholz eher in andere tiefpreisigere Kanäle fliesse. In grossen Sägewerken sei es eher schwierig, kleinere Mengen von Holz für den Eigenbedarf sägen zu lassen. Da seien mobile Sägewerke sinnvoll, damit könnten Stämme von drei bis sechs Metern zugesägt werden.

Betrieben werden die Geräte entweder mit Elektromotor oder Benzin- oder Dieselmotoren. Gregor Marti von der EMS AG Grosswangen LU präsentierte die Pfahlschälmaschine für Landwirtschaft und Forstbetriebe. Vorteil sei gegenüber einem Schälblatt auf einer Brennholzfräse, dass der Pfahl dank den Schneckenschälern nicht mehr gedreht oder angedrückt werden müsse und auch leicht zugespitzt werden könne.

Die Maschine könne gar von zwei Leuten beidseits bedient werden, der eine entrindet, der andere spitzt zu. Bis zu 100 Pfähle könnten so stündlich hergestellt werden. Bei Kosten von rund 8500 Franken kommen solche Pfahlschäler vor allem für den Profi- und überbetrieblichen Einsatz infrage, wo grosse Mengen an Pfählen benötigt würden. Möglich seien Durchmesser der Rundhölzer für Pfähle von 6 bis 25 cm.

Vom Stamm zum Scheit

Der grosse Boom für Brennholz in den letzten Jahren habe sich auch beim Absatz von Spaltmaschinen bemerkbar gemacht, und zwar bei kleinen für den Privatgebrauch bis zu grossen Anlagen für professionelle Brennholzproduzenten, sagte Thomas Hofer von Ott Landmaschinen AG. Er präsentierte den vollautomatischen Säge- und Spaltprofi mit X-Spalter von Binderberger, die grösste auf dem Markt erhältliche Anlage. Die hat eine Spaltkraft von 16 t, spaltet Trämel von 15 bis 80 cm Durchmesser und ermöglicht Scheite von 20 bis 50 cm, wird betrieben mit Elektro- oder Dieselmotor.

Die Stämme werden vollautomatisch abgelängt, die Rugel gelangen über ein Band zum X-Spaltkeil. Je langsamer diese durchbefördert werden, je kleiner die Scheite, je schneller die Geschwindigkeit, desto grober. Danach werden diese in einer Trommel gereinigt und können automatisch abgesackt werden. Wenn es gut laufe, könnten 20 m3 Schüttmeter pro Stunde hergestellt werden. Je nach Ausstattung kosteten die Maschinen bis gegen 200'000 Franken, die brauchten somit eine hohe Auslastung.