Wer auf seinem Hof agrotouristische Angebote anbietet, hat häufig Personen aus dem nicht landwirtschaftlichen Umfeld zu Gast. Wie der Aufenthalt für Gastgeber und Gast nicht zum Albtraum wird, erfährt man in einer übersichtlichen Broschüre der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL). Die BUL führt auf Höfen auch Sicherheitschecks durch oder beantwortet Fragen zur Sicherheit am Telefon oder per E-Mail.

 

Agrisano unterstützt Sicherheit

Die Agrisano unterstützt Bauernfamilien, die auf ihrem Betrieb Agritop umsetzen. Agritop ist die Branchenlösung zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften über die Arbeitssicherheit und die Gesundheitsvorsorge, die für alle Betriebe mit Angestellten gelten. Auf diese Art wird das Unfall- und Berufskrankheitsrisiko reduziert. 

Ermässigung und Gutschein

Landwirte, die die obligatorische Krankenpflegeversicherung bei der Agrisano abgeschlossen haben, erhalten bei ihrer Anmeldung zu Agritop eine Ermässigung von 50 Franken und beim Besuch des Kurses einen Warengutschein von nochmals 50 Franken für
Sicherheitsprodukte der BUL.

Vergünstigter Sicherheitscheck 

Mit einem Sicherheitscheck der BUL werden auf einem Hof Gefahrenquellen eruiert und Sicherheitsmassnahmen vor-
geschlagen. Agrisano-Krankenversicherte, die bei Schule auf dem Bauernhof, Agriviva, der Stallvisite, Schlaf im Stroh oder beim 1.-August-Brunch mitwirken, erhalten für diesen Check eine Kostenbeteiligung von 300 Franken ausbezahlt. 

Prozente für Sicherheitsartikel

Die Agrisano fördert die Anschaffung von Sicherheitsartikeln. Agrisano-Krankenversicherte erhalten bei der BUL zehn Prozent Rabatt bei einem Einkauf ab 100 Franken.

 

Fokus auf Maschinen und Fahrzeugen

Nebst der Sicherung möglicher Absturzstellen oder Bodenöffnungen, sollte man einen Fokus auf Maschinen und Fahrzeuge legen. Dabei gilt, Maschinen sind gesichert und die Schlüssel werden nach Gebrauch abgezogen. Sind Tiere auf dem Hof, muss man dem Gast klar machen, dass diese kein Spielzeug sind und nur in Begleitung besucht werden dürfen. 

Kinder sind spezielle Gäste

Spezielle Gäste sind Kinder. Zu Beginn des Besuchs muss ganz klar geregelt sein, wer die Aufsichtspflicht für sie hat. Abschrankungen, die der Arbeitssicherheit dienen, genügen nicht immer auch für Kinder. Besonders geschlossene Türen haben ihren Reiz für die Kleinen. Diese bei einem Hofrundgang öffnen, auf das Gefahrenpotenzial dahinter aufmerksam machen und so den Reiz des Verbotenen nehmen.

Schriftliche Hausordnung fasst zusammen

Eine schriftliche Hausordnung hält alle wichtigen Punkte für die Gäste fest. Damit sich Gäste trotz Regeln wohlfühlen, sollte man ihnen Alternativen anbieten: Beispielsweise statt eines generellen Rauchverbots ein klar geregelter Bereich, wo geraucht werden darf. 

 

Sensibilisierte Agrotourismus-Anbieter

Die Sicherheit von Anbietern und Gästen ist Agrotourismus Schweiz, dem Dachverband für agrotouristische Angebote auf dem Bauernhof, ein Anliegen. Allen Neu-Mitgliedern schickt man deshalb die BUL-Unterlagen kostenlos zu. Im Qualitätscheck, einer Selbstdeklaration für Übernachtungsangebote, werden bereits an zweiter Stelle Punkte bezüglich der Sicherheit abgefragt. Es sind alles Kriterien, die gemäss der gesetzlichen Vorschriften erfüllt werden müssen.

Laut Geschäftsführer Andreas Allenspach seien die Mitglieder auf das Thema Sicherheit sensibilisiert. «Seit 2010 bekamen wir erst einmal eine Meldung bezüglich eines Sicherheitsmangels», erzählt er. «Und der konnte einfach behoben werden.» Von Seiten der Geschäftsstelle empfehle man eine Hausordnung zu erstellen, in der die Gäste klare Instruktionen bezüglich Verhalten und Sicherheit bekommen. «Diese ersetzt keinesfalls die persönliche Begrüssung mit mündlichen Erklärungen», ist Andreas Allenspach überzeugt.