Sie hat ein intensives Jahr hinter sich: die Geschäftsstelle des Bernischen Verbands für Landtechnik (BVLT). Nicht nur die Spritzen- und der Bremstest wurden dieses Jahr durchgeführt, auch beim Start der Rübenkampagne wurden vor der Zuckerrübenfabrik in Aarberg die Traktorfahrer oder besser gesagt ihre Fahrzeuge auf die Tauglichkeit geprüft. «Hier möchten wir proaktiv wirken», so der BVLT-Präsident Urs Schneeberger an der Generalversammlung von letztem Freitag in Schönbühl. Denn übervolle Rübenwagen oder schmutzige Lichter an den Fahrzeugen sorgen bei der Polizei am meisten für Diskussionen.

Alle drei Jahre

Weniger Diskussionen gibt es beim Spritzentest, welchen der Bernische Landtechnikverband schon einige Zeit durchführt. Alle drei Jahre müssen die Feldspritzen aufs Neue getestet werden, dieses Jahr waren es 436, welche der Verband überprüfte. 95 % der Spritzen waren in einen sehr guten Zustand, Mängel wie falsche Düsen, kein konstanter Druck oder alte oder verunreinigte Düsen waren die meistgenannten Fehlerquellen. «Hin und wieder sahen wir auch tropfende Balken», so Matthias Ramseyer, Geschäftsführer des BVLT. Wegen den vielen Anlässen musste der Geschäftsführer den Delegierten eine Verlustrechnung von 3500 Franken präsentieren. Trotzdem will man an den Mitgliederbeiträgen nicht schrauben. Im Anschluss an die GV überbrachte Roman Engeler, Direktor des Schweizerischen Landtechnikverbands (SVLT), die besten Grüsse des Mutterhauses. Engeler wies auf das 100-Jahr-Jubiläum vom SVLT hin, welches nächstes Jahr über die Bühne gehen soll.

Eine Briefmarke

«Dafür haben wir extra eine Briefmarke lanciert», verriet der Direktor. Eigentlich wollte der Verband das Jubiläumsjahr mit einem Fernsehbeitrag im Nachrichten-Magazin «Schweiz aktuell» gebührend feiern. «Trotz mehrmaligem Nachfragen fand das Schweizer Fernsehen es bis heute nicht nötig, uns zu antworten», ärgert sich Roman Engeler. Im Weiteren wies er auf die Revision der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeugen (VTS) hin, worüber der Bundesrat am 22. Dezember entscheiden wird. «Einige Sachen betreffen auch die Landwirtschaft», so Engeler. Zum Beispiel stehe im Raum, dass auf den Strassen gezogene Feldspritzen oder gezogene Sämaschinen leer sein müssen. «Hier werden wir uns zugunsten der Landwirtschaft einsetzen», verspricht der SVLT-Direktor. Auch der Berner Bauernpräsident Jürg Iseli stört sich daran, dass die Landwirtschaft je länger je mehr auf den Strassen eingeschränkt werde.

Den Bodendruck beachten

An der GV hielt Roger Stirnimann, Dozent Agrartechnik an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), einen Vortrag über das Thema «Boden unter Druck – was kann dagegen getan werden». Hier sieht der Referent Handlungsbedarf beim Reifendruck, bei der Reifenwahl und bei der Radlast. «Dank grösseren und schwereren Maschinen sind wir im Ackerbau sicher leistungsfähiger», so Stirnimann. Doch eine schwache Bodenstruktur könne ohne sichtbare Schäden noch schwerere Maschinen schlecht verkraften, ist der Referent überzeugt.

Gegründet im Jahr 1926

Der Bernische Verband für Landtechnik (BVLT) wurde am 20. Juli 1926 unter der Bezeichnung «Bernischer Traktoren Verband» gegründet. Als selbstständige Sektion des Schweizerischen Verbands für Landtechnik (SVLT) ist der BVLT ein Verein mit eigener Rechtspersönlichkeit. Er bezweckt die Wahrung der Interessen, die Weiterbildung und die Information seiner Mitglieder im Bereich der Landtechnik und in weiteren anverwandten Bereichen der Landwirtschaft; namentlich auch die Vertretung der Interessen der Mitglieder durch die Zusammenarbeit mit Behörden, landwirtschaftlichen Schulen oder auch Amtsstellen.