Motoren heulen, Kettensägen kreischen, Sägespäne fliegen, die Gerüche von Holz, Benzin und Schweiss mischen sich. So passiert vergangenes Wochenende an der Berner Kantonalmeisterschaft im Holzhauerei-Wettkampf in Seedorf. Der Samstag stand zu einem Grossteil im Zeichen der Jugend. An der Schiedsrichterschulung waren die Junioren mit dabei, um mit der Theorie vertraut zu werden. Insgesamt haben 15 Jungs der Kategorie U24 an der Schulung mitgemacht, erzählt der OK-Präsident Thomas Peter im Gespräch.
Den Nachwuchs früh fördern
Das Ziel ist klar: Von diesen Jungen sollen einige später auch bei dem Aktiven ins Geschehen eingreifen. Anschliessend hatten die jungen Männer die Möglichkeit unter Anleitung von Mitgliedern der Nationalmannschaft die Disziplinen des Holzhauereiwettkampfes zu üben. Daneben absolvierten die ersten zehn Teilnehmer des Startfeldes ihren Wettkampf. Am Sonntag massen sich dann die restlichen Wettkämpfer in den fünf Disziplinen. Diese sind:
Fällen: Der Teilnehmer muss einen 10m hohen Stamm möglichst genau auf einen vorgegebenen Zielpunkt fällen. Zeitlimite 3 Minuten.
[IMG 5]
Kettenwechsel: Bei dieser Disziplin muss die Sägeeinrichtung möglichst schnell zerlegt und wieder zusammengesetzt werden. Die Einrichtung darf in der Folge nicht mehr geändert werden.
[IMG 6]
Kombinierter Schnitt: An zwei Stämmen je eine senkrechte Holzscheibe abschneiden die nicht dünner als 3 cm und nicht dicker als 8 cm sein darf.
[IMG 7]
Präzisionsschnitt: Der Teilnehmer muss an zwei Stämmen je eine Holzscheibe möglichst vollständig abschneiden, ohne dabei das darunter liegende Brett zu verletzen.
[IMG 8]
Entasten: Der Teilnehmer muss an einem zylindrisch abgedrehten Stamm mit einer Länge von 6 m und einem Durchmesser von 14 cm möglichst schnell 30 Äste stammeben absägen.
[IMG 9]
Ausscheidung für die Weltmeisterschaft
Die Nationalmannschaft trat geschlossen an, da der Wettkampf in Seedorf als einer von vier Selektionswettkämpfen für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Belgrad galt. Die Rangliste der Nationalmannschaft führte Florian Isler, Schlatt TG, an. Den Wettbewerb gewonnen hat bei den Aktiven Urs Amstutz, Roches. Bei der Jugendklasse U24 durfte sich Benjamin Amstutz, Rebévelier, feiern lassen. Als einzige Frau bei den Berner Aktiven ist Bettina Kolly, Schwarzsee, in der Rangliste auf Platz 18 von 26 Startenden gelistet. Bei der Rangliste der Gäste ist eine zweite Frau zu finden. Sandra Kneubühl aus Frauenfeld beendet den Wettkampf auf der Gäste-Rangliste auf Platz 17 von 18 Teilnehmern. Bereits zum zweiten Mal fand heuer die Kantonalmeisterschaft unter dem Patronat des im 2017 neu gegründeten Vereins Holzhauereiwettkampf Bern (HWB) statt. Das ist der Vereinszweck: Der HWB fördert den Holzhauerei-Wettkampf mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, er pflegt die Kameradschaft unter den Wettkämpferinnen und Wettkämpfern und setzt sich insbesondere für die Jugendförderung ein. Regelmässige Organisation von kantonalen oder regionalen Wettkämpfen gehören zu den Aufgaben des Vereins.
Weitere Bilder sowie Videos und die Ranglisten sind hier auf der Website des Veranstalters zu finden.