Das bayrische Landtechnikunternehmen Fliegl stellte an den Exklusivtagen seinen europäischen Geschäftspartnern und Endkunden sein Schaffen und Portfolio vor. Neben der Besichtigung von Fliegl Grünlandtechnik, Agro-Center und Agrartechnik wurden aktuelle Entwicklungen im Feld präsentiert.

50-jährige Geschichte

Der Fahrzeugbauer Fliegl ist für seine Abschiebewagen, Güllefässer und Kipper bekannt. Das Unternehmen ist international aufgestellt und produziert unter anderem an verschiedenen Standorten im Ausland.

Josef Fliegl senior, der vor 50 Jahren das Unternehmen gründete und im Herbst 80 Jahre alt wird, engagiert sich immer noch mit einer Vielzahl von Ideen für neue Maschinen. Die Erfolgsgeschichte begann auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Dorf Kastl mit dem Bau von Kippern und Güllefässern. Später kamen Grubber und ein Betonmischer hinzu, der immer noch produziert wird.

Mittlerweile verfügt die Fliegl-Gruppe über zwölf Produktionsstandorte in sieben Ländern und neun eigene Vertriebsstandorte. Der Hauptsitz und grösste Standort der Agrartechnik ist das Werk in Mühldorf am Inn. Schweizer Hauptimporteur der Fliegl-Maschinen ist die Serco Landtechnik AG. Der Landtechnikhändler mit Hauptsitz in Oberbipp BE importiert pro Jahr zirka 140 Fahrzeuge aus Oberbayern.

4500 Maschinen pro Jahr

Im vergangenen Jahr machte die Fliegl-Gruppe mit 1300 Mitarbeitenden einen Umsatz von umgerechnet rund 416 Mio Franken, davon 266 Mio Fr. in der Sparte Agrar.

Zur Fliegl-Gruppe gehören die Bereiche Agrartechnik, Bau- und Kommunaltechnik, Grünlandtechnik, Dosiertechnik, Agro-Center und Fahrzeugbau. Fünf Kinder des Firmengründers sind im Unternehmen in Führungspositionen tätig. Pro Jahr liefert die Gruppe 4500 Maschinen aus.

Zuletzt übernahm der 24-jährige Andreas Fliegl, der älteste Sohn von Josef Fliegl (junior), die vor zwei Jahren neu gegründete Division Grünlandtechnik. Sie ist am Standort Kirchdorf/Oberbayern im Fliegl-Gewerbepark angesiedelt und beschäftigt 40 Mitarbeiter.

Fullliner im Transport

Es ist ein gewaltiges Areal von 15 ha Fläche mit einem über 71 000 m² grossen Hallensystem. Die Grünlandtechnik nutzt derzeit sieben Hallen für Verwaltung, Logistik, Fertigung und Endmontage.

Bei der Produktion erreicht Fliegl 98 % Fertigungstiefe dank Rohrlaser, Flachlaser, Kantmaschinen, Schweissrobotern, Schweisstischen etc. Nachdem der Fahrzeugbauer im Jahr 2022 von Claas sämtliche Rechte an der Baureihe Cargos übernommen hat, wird diese in Oberbayern montiert. «Mit der Erweiterung unseres Portfolios um Cargos-Lade- und -Häckseltransportwagen sind wir nun Fullliner im landwirtschaftlichen Transportbereich», begründet Josef Flieg den Entscheid der Produktionsübernahme. Heuer sei das Ziel, 150 Häckseltransport- und Ladewagen zu produzieren, so Andreas Fliegl. Neuaufträge kann die Sparte innerhalb von vier Wochen problemlos erfüllen.

Neues beim Cargos

Die erste Generation der Cargos-Baureihe wurde 2014 vorgestellt. Das Besondere der Kombiladewagen ist, dass sich das komplette Lade- und Schneidaggregat in rund 20 Minuten problemlos aus- oder einbauen lässt. Das schont die Komponenten während des Häckseleinsatzes und erhöht die Nutzlast um 2,5 t. Zudem ermöglicht dies eine einfache Reinigung und Wartung des Ladeaggregats. Mit der modularen Bauweise lassen sich je nach Modell bei Ausrüstung mit Tandem-Achsen Achslasten von 18 bzw. 20 t, bei Ausrüstung mit Tridem-Achsen sogar 27 bzw. 30 t realisieren.

Der Hersteller spricht von der höchsten Pressdichte unter den Ladewagenanbietern. Eine neue Frontwand bietet zusätzlich Hilfe beim Laden und ist ab sofort verfügbar. Im Schneideaggregat ist das Kurzschnittsystem mit 22 bis 28 mm verbaut. Weitere Neuentwicklungen sind in Arbeit und zur Vorstellung im kommenden Jahr geplant.