Die Begleitdokumente für Klauentiere sorgen bei Landwirtinnen und Händlern für Ärger. Im Normalfall werden pro gehandeltes Tier drei Begleitdokumente benötigt. Stammt das Tier aber von einem Swissgenetics-Stier ab, werden automatisch sechs Begleitdokumente, inklusive einer Tierliste, ausgedruckt. Das sei reine Papierverschwendung, heisst es vonseiten der Bauern und die Händler haben deswegen den reinsten Papierkrieg.
Drei Kopien für drei Zwecke
«Es stimmt, dass das Begleitdokument in dreifacher Ausführung generiert wird», sagt Silvan Schumacher, Leiter Markt & Kommunikation bei der Identitas AG. Das Original werde mit den Tieren an den Bestimmungsort gebracht. Die Kopie 1 könne bei Bedarf beispielsweise Betreibern von Märkten, Ausstellungen oder zur Aufzeichnung des Transports verwendet werden. Die Kopie 2 müsse während drei Jahren auf dem Herkunftsbetrieb aufbewahrt werden. «Durch die Implementierung der Vätervalidierung, bei der der Vater von Swissgenetics geprüft wird, erfolgt nach der Bestätigung ein Vermerk im Feld ‹Bemerkungen›. Dieses ist jedoch nur auf der zweiten Seite in der Tierliste aufgeführt», bestätigt Schumacher.
Man weiss von dem Problem
Für die Bauern ist es unverständlich, dass das Problem nur bei Nachkommen von Swissgenetics-Stieren vorkomme. «Die Vätervalidierung erfolgt hier über eine von der Identitas zur Verfügung gestellte Schnittstelle. Aktuell wird diese nur durch Swissgenetics genutzt. Mit der Funktion wird das Tier mit der von Dritten bestätigten Abstammung dargestellt – dies führt zu einer Wertsteigerung», hält der Pressesprecher fest. Silvan Schumacher weiss vom Problem und sagt: «Bei der Betreiberin der Tierverkehrsdatenbank sind diesbezüglich auch Rückmeldungen eingegangen. Darauf wurde entsprechend reagiert und ein Lösungsvorschlag ausgearbeitet», sagt er. In Zukunft soll deshalb die Angabe der Vätervalidierung auf dem Begleitdokument optional ausgegeben werden, womit der Tierhalter bestimmen kann, ob das zusätzliche Blatt mit der Tierliste erstellt werden soll oder nicht.