Diese Woche nutzten viele Bauern das schöne Wetter, um zu heuen. Die grossen Mengen bergen aber auch ein grosses Risiko, vor allem auf dem Heustock. Um Heustockbrände zu verhindern, sollte das Futter möglichst trocken eingelagert und lange genug belüftet ­werden. Trotzdem sind im eingebrachten Heu noch nicht alle Pflanzen­-teile abgestorben. Durch «Rest­atmung» kann sich der Heustock erwärmen und er kommt ins Schwitzen.

Junges Gras und junger Klee

«Vor allem junges, stark getriebenes Gras oder junger Klee birgt später auf dem Heustock ein gewisses Gefahrenpotenzial», sagt Ruedi Tschachtli, Futterbauberater beim BBZ Natur und Ernährung in Schüpfheim LU. Solches Dürrfutter sacke auf dem Heustock viel stärker zusammen als Heu einer älteren Grasmischung. «Die Belüftung wirkt dann bei solchen Fällen natürlich viel weniger als üblich», betont der Futterbauberater.

Achtung Gärgase

Wird das Heu zu feucht eingelagert, können sich die in ihm enthaltenen Mikroorganismen aufgrund des Feuchtgehalts und einer guten Wärmedämmung schnell vermehren. Bei diesem biologischen Prozess wird Wärme freigesetzt, die zu einer weiteren schnellen Vermehrung der Mikroorganismen beiträgt. Dieser Kreislauf kann sich so weit fortsetzen, bis die Temperatur für eine Heuentzündung erreicht ist. Bei einer Temperatur über 55°C ist Vorsicht angesagt. Es müssen Gärgase abgesaugt, Löcher gebohrt oder Gänge geschrotet werden. Steigt die Temperatur trotzdem weiter, sollte spätestens ab 70°C die Feuerwehr ­informiert werden. Eine Selbstentzündung erfolgt nicht schlagartig, sondern in mehreren ­Phasen. «Durch regelmässige Überwachung des Heulagers können Brandschäden sicher vermieden werden», sagt Ruedi Tschachtli.

Barfuss über den Stock

Unangenehmer Geruch, Schimmelbildung und Raucherscheinungen deuten zudem auf eine gefährliche Erhitzung hin. «Eine weitere Kontrolle ist auch, wenn man Barfuss über den Stock geht und dabei einen regelmässigen Luftzug verspürt», empfiehlt der Berater. Sei die Luft zu warm oder spüre man sie nicht, müssen diese Stellen sofort kontrolliert werden.