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Dünger
Die Düngerpreise gehen durch die Decke
Zu recht spricht die Branche von einer Düngerkrise: Stickstoffdünger wird knapp und dessen Preis steigt weiter an. Grund dafür ist der ebenfalls steigende Erdgaspreis. Der Energieträger wird zu einem grossen Teil für die energieintensive Herstellung von Stickstoffdüngern genutzt. Wegen der starken Verteuerung von Erdgas haben Düngerproduzenten die Produktion teils eingestellt oder massiv gedrosselt, wie «die grüne» in einem Beitrag der Dezember-Ausgabe beschreibt.
17'000 Tonnen muss es haben
Für den Fall einer Mangellage eines essenziellen Rohstoffs betreiben Private in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) Pflichtlager. Im Fall von Stickstoff müssen stets 17'000 Tonnen Reinstickstoff als Pflichtlager gehalten werden. Dies schreibt das BWL vor. Die Menge von 17'000 Tonnen entspricht einem Drittel des Bedarfs einer Vegetationsperiode, begründet das BWL.
Lager dürfen 20 % freigeben
Nun hat das BWL die zuständige Pflichtlager-Organisation Agricura am Montag, 6. Dezember 2021 informiert: Dort, wo nötig, dürfen die Pflichtlagerbetreibenden 20 % der gesamten Pflichtlagermenge an Reinstickstoff beziehen. «Voraussetzung dafür ist, dass die Nachfrage durch den Markt nicht mehr gedeckt werden kann», erklärt das BWL auf Anfrage.
«Wenn sich eine Störung der Versorgung mit einem lebenswichtigen Produkt abzeichnet, führt das BWL eine Marktanalyse durch. Aufgrund der Ergebnisse der Analyse wird entschieden, ob eine Pflichtlagerfreigabe nötig ist», so das Bundesamt.
«Mangellage vorhanden»
«Im Fall von Dünger zeigte sich, dass aufgrund der weltweiten reduzierten Produktion von synthetischen Düngern eine Mangellage vorhanden ist», erklärt Mediensprecher Thomas Grünwald. «Das BWL prüft derzeit, ob weitere Massnahmen nötig sind».
In der nächsten Ausgabe der BauernZeitung erfahren Sie, wie die Pflichtlager-Organisationen organisiert sind, was die Rolle des BWL istund welche Rohstoffe die Schweiz für den Ernstfall lagert.
