33 Projekte zur Erhaltung und Aufwertung von naturnahen Kulturlandschaften hat der Fonds Landschaft Schweiz (FLS) in den letzten Jahren in Ob- und Nidwalden unterstützt, mit insgesamt 1,3 Millionen Franken. Nun liess sich das Leitungsgremium, die vom Bundesrat gewählte FLS-Kommission, präsidiert von der früheren Ständerätin Verena Diener, kürzlich an einer zweitägigen Exkursion über einige der geförderten Projekte informieren.

Alte Mauern saniert

So etwa in Nidwalden über die Trockenmauern am Bürgenberg oder die Amphibienweiher bei einer Panzersperre in Ennetmoos. Besichtigt wurden auch Aufwertungen südlich des Sarnersees.

Trockenmauern werden in Nidwalden vom FLS seit 2013 gefördert. Vor allem am Bürgenberg sind solche auf einer Gesamtlänge von 15 Kilometern verteilt und prägen die Landschaft, die von nationaler Bedeutung ist. Die Sanierung erfolgte in mehreren Etappen, teils hätten auch die involvierten Grundeigentümer und Pächter tatkräftig mitgearbeitet, erklärte Silvana Dober von der Theiler Landschaft GmbH, die das Projekt im Auftrag der Gemeinde Ennetbürgen leitete. «Die Mitarbeit der Bauern erhöht die Akzeptanz und macht das Projekt besonders nachhaltig.» Trotz anfänglicher Skepsis sei es gelungen, die Interessen von Gemeinde, Bewirtschaftern, Grundbesitzern und der Vertretungen des Natur- und Landschaftsschutzes unter einen Hut zu bringen. Positiv entwickelt hätten sich die Projekte auch durch die breite finanzielle Unterstützung verschiedener Institutionen.

Vernetzung gefördert

Finanziell aktiv war der FLS auch in Obwalden und sprach von 2005 bis 2016 Beiträge für das damalige Vernetzungsprojekt südlich des Sarnersees. Mit Massnahmen im Landwirtschaftsland, an Waldrändern, Hecken und Gewässern konnten Lebensräume für seltene Arten geschaffen, aufgewertet und vernetzt werden. Auf grossen Flächen sei von intensiver auf extensive Bewirtschaftung umgestellt worden. Gestartet wurde das Projekt seinerzeit von einem Arbeitskreis interessierter Landwirte. Es steht heute unter der Obhut des Obwaldner Bauernverbandes im Rahmen des kantonalen Vernetzungsprojekts.

Dieses beinhaltet neun frühere regionale Vernetzungsprojekte, die Fachkommission wird präsidiert von Alois von Moos von Pro Natura Unterwalden. Alois von Moos informierte zusammen mit Andreas Bacher, Leiter der Abteilung Wald und Natur im Obwaldner Baudepartement, über die Ziele und Massnahmen dieses Vernetzungsprojekts. Darin machen heute 384 Bauern oder 74 Prozent aller Obwaldner Landwirtschaftsbetriebe mit.

Bauern zuerst sehr kritisch

Über die Anfänge des ursprünglichen Vernetzungsprojekts Sarnersee-Süd informierte Landwirt und Kantonsrat Peter Abächerli aus Giswil. Anfänglich sei dieses unter Bauern sehr umstritten gewesen. Gegen ihn als Präsidenten des damaligen Arbeitskreises seien gar Unterschriften gesammelt worden. Es sei dann aber gelungen, viele Landwirte mit guten Argumenten zu überzeugen und zum Mitmachen zu gewinnen. Bis zum Abschluss des Projekts konnten dann auch die gesteckten Ziele deutlich übertroffen werden.

Im Projektperimeter von ursprünglich 257 ha wurden 24,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche als Biodiversitätsförderflächen erreicht, das Projektziel lag bei 12 bis 15 Prozent. Ferner wurden neun Teiche zur Amphibienförderung angelegt, 5 Kilometer Waldränder abgestuft, 2 ha Blumenwiesen gesät, 80 Bäume und 130 neue Hecken gepflanzt, 48 Asthaufen und 15 Steinhaufen angelegt.

«Mit dem FLS-Geld konnte viel für die Natur bewegt werden», meinte Peter Abächerli. Er hoffe nun, dass die nötige Nachpflege kontinuierliche erfolge und die Landwirte dabei auch wieder unterstützt würden.