Schon nur ein einstündiger Spaziergang am Rande von Belp bringt zutage, was die Natur eigentlich für eine Vielfalt an Speise- und Heilpflanzen bereit halten würde. Bereits mit vielen alltäglichen Pflanzen lässt sich die Küche aufpeppen oder die Hausapotheke natürlicher gestalten. Einige Beispiele:
Giersch: Schmeckt fein nach Sellerie, lässt sich als Pesto oder wie Spinat zubereiten. Umschläge mit dem zerdrückten Kraut helfen gegen Rheuma, Arthrose und Gicht.
Brennnessel: Zubereitung wie Spinat, als Tee harntreibend. Früher wurden oft Auspeitschungen damit gemacht, was gegen Rheuma hilft.
Linde: Die jungen Blätter schmecken gut im Salat, Tee aus den Blüten ist schweisstreibend.
Breit-, Spitzwegerich: Die Blüten lassen sich zu einer Suppe kochen, welche nach Champignons schmeckt. Der Saft aus zerdrückten Blättern lindert Insektenstiche. Beide enthalten einen Antibiotikaähnlichen Stoff, welcher als natürliches Desinfektions-mittel bei der Wundheilung hilft. Sechs Wochen in Honig eingelegt ergibt es ein Mittel gegen Husten.
Hirtentäschel: Kann in Alkohol eingelegt werden. Wenige Tropfen davon eingenommen helfen bei starken Blutungen während der Menstruation und Nasenbluten.
Nelkenwurz: Schmeckt nach Nelke und lässt sich zum Würzen von Speisen nutzen. Sie wurde deshalb früher in den meisten Gärten angebaut, da sie bei zahlreichen Alltagsbobos hilft. Sie wird gerne in Form von Kräuterwein oder Tinktur eingesetzt. Reguliert die Verdauung, wirkt antibakteriell, beschleunigt die Wundheilung und die Wurzel enthält ein sehr starkes Schmerzmittel.
Wiesenlabkraut: Essbar im jungen Stadium in Form von Spinat, Pesto oder Salat. Hilft bei Flechten, Hautunreinheiten, Ekzeme, Magen-, Darm- und Zungenent-zündungen.
Acker-Schachtelhalm: Eignet sich zum Polieren von Zinn. Mit Wasser angesetzt ergibt er einen guter Dünger für Gartenpflanzen. Als Tee wirkt er stark entwässernd, stärkt Bindegewebe und Knochen. Enthält viel Kieselsäure, welche Haare und Nägel stärkt. Vorsicht, nicht mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm verwechseln.
Die Pflanzenfachfrau Sandra Breu-Oberli rät zur Bestimmung der Pflanzen, ein Bestimmungsbuch mitzunehmen.Davon gebe es verschiedene sehr Gute. Von Foto-Apps rät sie hingegen ab. Die böten zum Verspeisen zuwenig Sicherheit im Bestimmen der Wildpflanzen.
Einen ausführlichen Artikel zu einem Wildspaziergang mit der Pflanzenfachfrau ist unten im weiterführenden Artikel zu lesen.