Die ständige Werbung im Fernsehen und die darin gezeigten masslosen Übertreibungen, etwa bei Putzmitteln, nerven mich. Mit einem einzigen Wisch ist alles sauber. Sehr unpassend finde ich auch, wenn eine Skirennfahrerin, die kreuz und quer rund um den Globus fliegt, um ihren Job auszuüben, in einem Werbespot fordert, das Verhalten und den Umgang mit Ressourcen zu überdenken. Zudem möchte ich nicht wissen, welche Hilfsmittel für das Präparieren dieser Rennpisten zum Einsatz kommen. Sicher nicht nur Wasser. Wohl verstanden, ich stehe auch gerne auf den Brettern und schaue die Skirennen im TV. Die Aufforderung Ressourcen zu überdenken ist auch durchaus berechtigt. Aber eine Rennfahrerin ist in meinen Augen die falsche Person, für diese Aufforderung. Und noch was nervt immer, wenn es am spannendsten ist. Zack, ein Werbeblock. Ok, dann mache ich halt auch zack und zappe weiter. Gut, man könnte ja in dieser Zeit einen Kaffee holen oder auf die Toilette gehen.

Werbung dauert viel zu lange

Das ging noch vor ein paar Jahren, als es pro Film einen Werbeblock von wenigen Minuten gab. Doch heutzutage sind die Werbeblöcke so zahlreich und so lang, dass nicht jedes mal ein neuer Kaffee drin liegt. An Schlaf ist sonst nachher nicht mehr zu denken. Und Koffein soll ja Wasser treiben. So würde ich nur noch auf dem Klo sitzen und verpasse gar noch den Rest der Sendung.Wobei, das passiert mir ja jetzt schon. Ja, ich gebe es hiermit zu. Wenn ich die Fernbedienung in der Hand halte, sieht der Bildschirm der Flimmerkiste aus wie ein Flipperkasten. Ich zappe bei jeder Werbeunterbrechung durch die Kanäle, bis ich etwas anderes Spannendes finde. Dabei vergesse ich oftmals die Zeit und damit, dass nach rund sieben Minuten die ursprünglich geschaute Sendung weiterginge. Wenn dann bei der zweiten Sendung die Werbung kommt, habe ich bei der Ersten bestimmt den Faden verloren. Mist.

Entspannen und das Gehirn ausschalten

Toll, gibt es nun die Replay-Funktion, mit der fast jede Sendung jederzeit zurückgespult werden kann. Das denke ich immer wieder, wenn ich abends bei einer seichten Sendung oder einem Film Entspannung suche, die mein müdes Gehirn nicht strapazieren. Wobei die Entspannung ja schnell weg ist, wenn ich nervös zwischen zwei Sendungen hin und her zappe. Vielleicht sollte ich abends aufs Fernsehen verzichten und die Werbung in Papierform schauen. Da gibt es wenigsten manchmal was zu lachen. Das glauben Sie nicht? Doch, das stimmt. Etwa dann, wenn Fondue-Chinoise-Fleisch vom Emmentaler Bauernkalb angepriesen wird. Bauernkalb? Mmhh. Ja woher soll denn sonst das Kalb stammen, wenn nicht vom Bauern? Ach ja, vielleicht gibt es ja bereits Stadtkälber, die in einem Hinterhof in der Berner Lorraine neben Hanfplantagen gezüchtet und auch mit Hanf gefüttert werden. Da ist es schon wichtig, dass man beim Kauf gut aufpasst. Denn der Geschmack ist ganz sicher nicht derselbe. Nicht zu vergessen sind auch die Seeländer Flachland-Kälber. Etwas Saftigeres als das, gibt es nicht. Warum? Das liegt auf der Hand. Die sehen meist im Herbst/Winter selten Sonne. Zudem gibt der Nebel so viel Feuchtigkeit ab, dass die Seeländer Flachland-Kälber gar nicht austrocknen können. Doch diesen Winter ist das anders. Nach einer langen Hochnebelperiode dürfen sich die Kälber im Seeland seit einiger Zeit auch öfters über Sonnenstrahlen freuen. Mal sehen, wie sich das auf die Fleischqualität auswirken mag.