Warum beginnen wir Dinge erst zu schätzen, wenn wir sie nicht mehr haben oder nicht mehr nutzen können? So geschehen bei mir mit der Abwaschmaschine. Dieses Ding wird täglich mit Selbstverständlichkeit benutzt. Was sie aber leistet, schnalle ich erst, als sie den Geist aufgibt. Und natürlich geschieht das am Samstag, wo sich weit und breit kein Techniker in Arbeitskluft schmeisst. Und am Sonntag bringen unsere beiden Familien anlässlich eines Familienfestes Leben und schmutziges Geschirr in die Bude.
Da muss der gute alte Schwamm zur Arbeit antreten
Greifen wir halt wie früher zu Abwaschlappen, Schwamm und Trocknungstuch. Am vierten Tag kommt der ersehnte Monteur endlich. Schnell sieht er, wo das Problem liegt. Das die gute Nachricht. Die schlechte: Das defekte Teil, das er anhand meiner Fehlermeldung als Verursacher vermutet hatte, war im Lager nicht vorrätig. Also wird die Maschine unverrichteter Dinge wieder eingebaut. Während der Techniker arbeitet, weise ich ihn darauf hin, dass es aus der Maschine oftmals müffelt. Wobei wir wieder einmal beim Thema Stinken sind. Ich habe offensichtlich ein besonders feines Näschen. Ob mein grottenschlechtes Sehvermögen die fehlende Sehkraft wohl mit einem ausgeprägten Geruchssinn wettmachen will? Gut möglich, wenn ich mir meine flaschenbodendicken Brillengläser so anschaue. Aber lassen wir das.
Die Abwaschmaschine müffelt, weil sie Umweltschutz betreibt
Der Techniker erklärt, dass es durchaus aus der Maschine müffeln könne. Dies hänge mit dem Umweltschutzgedanken zusammen, der heutzutage gross geschrieben werde. Hä? Was hat eine müffelnde Abwaschmaschine mit Umweltschutz zu tun? Höchstens mit Hautschutz, der nun besonders wichtig ist, wenn ich mir meine schrumpeligen Froschfinger nach vier Tagen von Hand Abwaschen so betrachte. Die Antwort ist einfach. In Zeiten des Umweltschutzes wird auch Wert darauf gelegt, weniger Wasser zu verbrauchen. Um das bei der Abwaschmaschine zu erreichen, bei gleichbleibender Reinigungsleistung notabene, werde nur ganz zum Schluss des Waschvorgangs mit weniger Wasser nachgespült. Was dann an Restwasser im Behälter unter dem Schmutzsieb zurückbleibt, ist dann eben nicht streifenfrei rein. Tja, die vielfach gesuchte Eier legende Wollmilchsau wurde bei dem Kompromiss offenbar noch nicht gefunden.
Die Holzheizung sorgt für eine neue Kontrolle
Apropos Umweltschutz. Immer wieder wird betont, dass alte Ölheizungen durch Heizungen mit erneuerbaren Energien, wie etwa Holzheizungen, ersetzt werden sollen. Diese würden nicht zur globalen Klimaerwärmung beitragen. Aber die Holzfeuerungen sind nicht in allen Bereichen so toll. Denn sie tragen zu einem Drittel zur Feinstaubbelastung bei, teilt uns der Kanton in einem Schreiben mit. Nun gebe es neu eine Holz-Feuerungskontrolle für Holz- und Kohle-Zentralheizungen bis 70 kW. Was die Kontrollen beinhalten und was sie kostet, wird uns auch gleich beschieden. Eines fällt dabei auf: Kontrolliert werden dabei auch Brennstoff und Brennraum. Ehm, ist das nicht genau das, was der Kaminfeger jedes Jahr auch macht? Und bei dem kostet das nicht zwischen 240 und 260 Stutz. Bezahlen dürfen wir die neue Kontrolle, zusätzlich zu derjenigen des Kaminfegers, aber die Messperson selbst auswählen nicht. Es macht den Anschein, dass da der Kanton die Eier legende Wollmilchsau gefunden hat. Hurtig ein neues Kontrölleli zugunsten des Klimaschutzes einführen und im selben Atemzug das Kantonskässeli füllen.