Die Wahlen sind vorüber, die Nachwehen halten aber noch an. Erst mal werden Schuldige gesucht. Schuldige, die für das Loslösen der grünen Lawine verantwortlich gemacht werden könnten. Da bietet sich als erstes gleich mal dieses Girl an. Die Greta. Dass der Klimawandel tatsächlich auch Realität ist, scheint grossen Teilen der Bevölkerung nicht in den Kopf zu gehen. Was die Gründe dafür sind, darüber lässt sich absolut streiten, aber dass wir hier auf diesem Planeten ein paar bedeutende Veränderungen erleben, lässt sich auch mit eingeschränkten Hirnkapazitäten wahrnehmen. Gletscher, die dahinschmelzen, oder Plastikberge, die sich im Urlaub an den Stränden auftürmen, sind ja nur einzelne Beispiele, die auch Brillenträgern mit angeborener Kurzsichtigkeit augenfällig sein dürften. Dafür braucht es keine 16-jährige Aktivistin.

Den Kindern die Jugend nehmen

Die Tierrechtsorganisationen bedienen sich übrigens jetzt noch jüngerer Exemplare. Da schreiben also Jana, zehn Jahre, und Enya, acht Jahre, wie unfair sie es finden, dass Tiere in ihrem Dreck liegen und dass sie es nicht okay finden, dass man den Kühen die Kälbchen wegnimmt. Mit acht und zehn Jahren! Und die beiden gehen jetzt an eine Mahnwache, um sich von den Tieren zu verabschieden und ihnen ihre Anteilnahme auszudrücken. Das hätte ich in dem Alter mal unseren Söhnen sagen sollen. Dass sie doch bitte Anteilnahme ausdrücken sollten.

Ja, sie hat recht, diese Greta, man nahm ihr ihre Jugend. Und der Enya und der Jana nimmt man sie auch. Und ich nenne es Kinderarbeit und Missbrauch, was die drei da erleben. Sie arbeiten für Organisationen, die bemerkt haben, dass Menschen am allerbesten mit ihrem eigenen Nachwuchs zu steuern sind. Was ist den meisten Menschen unserer Breitengrade, die Kinder haben, am Allerwichtigsten? Genau, ihr Nachwuchs! Der muss dann auch alles erreichen, was man selber nicht geschafft hat. Die Realschulmutter, die ihr Sekundarschulkind in der Schulbank ferngesteuert von zu Hause aus drillt und aus ihm einen guten Berufsmenschen machen will. Einen, der angesehen ist.

Rösti hat trotzdem überzeugt

Ansehen hat anscheinend beispielsweise Christoph Blocher. (Für die jüngeren Leser, das ist ein alter SVP-ler.) Der Tagesanzeiger, der neuerdings ja so gerne intensiv auf den Bauern rumhaut, wohl, weil man das Essen lieber aus Brasilien importieren möchte, nimmt doch tatsächlich den Blocher noch für die Analyse der Wahlresultate hervor. Habt ihr keinen anderen gefunden, oder reden die nicht mehr mit euch? Kleiner Geheimtipp für alle zum Mitschreiben: Der amtierende SVP-Präsident hat am letzten Sonntag das beste Wahlresultat der Schweiz gemacht. Das muss doch einfach mal gesagt werden. Und auch wenn der Milchpreis mit oder unter ihm die Milchgasse runterging und auch die SVP zuweilen bisschen zu leiden scheint, Albert Rösti hat
128 252 Stimmen bekommen. Dann hat er also mindestens 64 126 Leute von sich überzeugt. Mich im Übrigen auch. Auch wenn ich das mit dem Milchpreis nicht wahnsinnig toll finde. Man könnte ja auch ihn fragen, wie er das so einschätzt, was da am letzten Sonntag ablief. Aber nein, man nimmt lieber den Blocher aus der Schublade. Das ist das grössere Feindbild der Linken.

Ich bin nicht links einzuordnen, wohl auch nicht rechts. Aber ich habe Christoph Blocher nie gewählt. Auch wenn ich das als Zürcherin einige Mal hätte tun können. Ich wähle sie alle nicht, diese Extremisten. Auch Leute der Sorte Greta nicht.