Gell Mama, die Schweiz stimmt jetzt darüber ab, ob sie mehr Ferien will? Hm, wenn ich die Sache durch die Kinderaugen meines Jüngsten betrachte, dann klingt es wirklich seltsam. «Mama, ist das nicht wie wenn man abstimmt, ob man jede Woche eine Toblerone bekommen sollte?» – Nimmt man dazu, dass mein Kind keine Schokolade mag, sich jedoch vorstellen kann, was beim Stimmvolk eine Mehrheit finden würde, dann ist er weiter als mancher Volksinitiant. Oder wie nennt man jemanden, der eine Initiative ins Leben ruft?

Einmal mehr ist sich nicht nur die Landwirtschaft uneins

Wer mags noch hören das ewige Gchär wer nun recht habe und wer nicht. Und seit vermehrt über die Landwirtschaft abgestimmt wird, können wir ja als Fachleute beurteilen, was da für einen Chabis verzapft wird. Wenn in allen Bereichen so ungenau politisiert wird, dann guet Nacht am Sächsi. Zum Beispiel mit diesen Fliegern … gut, dazu kann ich als alte Anti-FA/18-Demonstrantin eigentlich nichts sagen ausser: «Ich hab ja schon damals gesagt, dass wir die Dinger nie brauchen werden». An der Demo war ich, weil auf dem Bundesplatz der Polo Hofer gesungen hat. Ich war gerade 18 geworden und wollte meine zerrissenen Jeans ausführen, in Ruhe mein Bier trinken und dabei nicht vom Fluglärm gestört werden. «Du, dududu, dududu, dududu machsch mi giggerig» – Gern geschehen mit dem Ohrwurm.

Der Kampf mit Wattebäuschen und Mund-Nasenschutz

Wie sollte ich als 18-jährige beurteilen inwieweit eine militärische Bedrohung bestand, welche man mit diesen Flugzeugen hätte regeln können? Ich kann es ja auch jetzt nicht. Gut, damals hätte man zumindest noch ein paar harte Kerle mit behaarter Brust gefunden, die sich gegenseitig die Grinde eingeschlagen hätten, wenn ihr Präsident das befohlen hätte. Die Männer heute würden sich maximal mit Wattebäuschen bewerfen oder sich gegenseitig einen beinahe tödlichen Mund-Nasenschutz überstülpen.

Die Debatte um den Vaterschaftsurlaub aus anderer Perspektive

Ja, darum stimmen wir darüber ab, ob Väter Urlaub brauchen. Weil die nicht mehr bis neun zählen können und sich ausrechnen, wann sie dann noch ein paar Urlaubstage übrig haben müssen, sofern sie Frau und Baby im Krankenhaus besuchen wollen. Deren Chefs sind ja auch Väter und ganz selten Mütter und wenn die alle Eier in den Hosen hätten, dann gäbe es ihn längst auf eigene Kosten und Verantwortung, diesen Vaterschaftsurlaub. Mann bekommt ja heute nicht mehr zwölf Kinder. Die Kosten wären überschaubar. Aber wir wissen ja was Väter im Urlaub machen. Da ist mein ältester Sohn ehrlich genug: «Jetzt müssen die nur noch die Polygamie erlauben, dann nehme ich mir fünf Frauen, die abwechselnd ein Kind bekommen können, so sind die Frauen beschäftigt und ich bekomme jedes Mal Urlaub, kann saufen und gamen».

Es ist nicht verboten, selbst vorzusorgen, statt den Schopf mit Maschinen zu füllen

Das ist doch das gleiche Theater wie mit dieser Altersvorsorge für die Frau. Hat irgendwer irgendwem verboten fürs Alter vorzusorgen? So wie die Männer nicht am Wochenbett sitzen und den Milcheinschuss ihrer Gattin bestaunen, genauso wenig befasst Frau sich mit dem Alter. Statt in die dritte Säule investieren wir in einen Schwader, der zu gross für unseren Schopf ist, rote Highheels die jeden Schritt zur Qual machen, eine künftige Miss-156-Jahre-VZV-Hingervorderchrachäbodä oder in ein E-Bike, das lediglich den Spinnen als Klettergerüst dient. Aber wir können uns ja darauf verlassen, dass es irgendwann irgendwem so langweilig ist, dass er mit seiner Initiative auch den Unselbstständigsten und Inkonsequentesten zu ihrem Glück verhilft.