Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: es war heiss. Verdammt heiss sogar. Ich ziehe vor allen den Hut, die jederzeit und bei jedem Wetter da draussen chrampfen müssen. Ich sitze zwar «nur» im Büro, aber auch hier lief der Schweiss in Strömen. Denn ohne Sonnenstore und Klimaanlage ist der Temperaturunterschied zu draussen, bei so heissem Wetter, wie vergangene Woche, gefühlt gleich null. Abends sehen die Finger aus, als hätte ich zu lange in der heissen Badewanne verbracht – schrumpelig. Das gibt doch schon mal einen Vorgeschmack auf mein mögliches Aussehen in, sagen wir mal, 40 Jahren. Ja, die Badewanne fristet momentan ein einsames Dasein.
Im Spital ists nicht kühler
Es war vergangene Woche so heiss, dass sich sogar ein Fuchs ins Unispital Zürich verlaufen hat. Eine offene Balkontür war für das sonst eher scheue Tier Einladung genug. Der dachte wohl, dort drinnen sei es kühler. Tja, Meister Reineke. Der Plan ging sowas von daneben. Im Unispital, und auch in anderen Spitälern, gibt es in den meisten Zimmern keine Klimaanlage. Das Unispital müsse wegen dem Energiegesetz seinen Energieverbrauch senken. Dafür werde in den kühleren Stunden, also nachts, gut durchgelüftet, hiess es in der Tagespresse Anfang des Monats. Der Fuchs liess seinen Frust wegen der fehlenden Kühlung an der Patientin aus und biss diese in den Arm. Nur blöd, dass diese wohl mit Medikamenten vollgepumpt war, um überhaupt ein Auge zumachen zu können. Dies ist eine gängige Praxis, wenn den Aussagen eines Pflegers Glauben geschenkt werden kann. Wenigstens schlafen konnte der Fuchs danach wohl auch. Die Patienten, die sich in den Glutofenzimmern eigentlich erholen sollten, mit Medikamenten vollzupumpen damit sie schlafen können, ist schon ein dickes Ding. Und Schlaf wäre ja gerade in der Genesungsphase besonders wichtig für den Körper. Aber eben. Nach dem Fuchsangriff, der erst kürzlich stattfand, verteidigte sich das Unispital, dass die Mitarbeitenden erneut darauf hingewiesen wurden, nachts die Fenster und Türen zu schliessen. Ja was denn nun? Nachts Lüften oder doch nicht? Bei diesen gegensätzlichen Regelungen des Zürcher Unispitals beisst sich die Katze, oder hier eher der Fuchs, in den eigenen Schwanz.
(K)eine Fata Morgana
Anderes Thema betreffend Hitze. Normalerweise sind Salzstreuwagen im Winter unterwegs. Wer nun aber zmitts im Sommer bei Bruthitze einen solchen Wagen sieht, der auch tatsächlich Salz streut, der hat nicht etwa einen Sonnenstich oder eine Fata Morgana. Besonders nicht, wenn er in den Niederlanden unterwegs ist. Dort gehören Salzstreuwagen zum Strassenbild im Sommer, und nicht nur im Winter dazu. Die spinnen doch, die Holländer, denkt sich jetzt mancher. Doch das ist kein Witz, sondern hat einen simplen Grund, wie auf Twitter zu vernehmen ist. Das wird offenbar auf einigen Strassen getan, um Asphalt zu kühlen. Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit, und die wiederum kühlt den Asphalt. Auf diese Weise sollen Schäden und das Kleben der Strassenoberfläche verhindert werden. Ach so. Sollte ich vielleicht auch mal an meinem Körper versuchen. Vielleicht kleben dann die Kleider auch weniger an der Haut. Am vergangenen Sonntag gabs ja dann mit rund 19 Grad eine Mini-Kaltfront. Ich war also kurz davor die Heizung anzuschmeissen. Nein, quatsch. Genossen habe ich diese Kaltfront. Sie hoffentlich auch.