Aus heutiger Sicht eine etwas kuriose Konstruktion, dieser Schlitten, der an einer Seilwinde den verschneiten Berg hinaufgezogen wurde.
Der Lauener Landwirt und Tüftler Arnold Annen hat den «Funi» entwickelt. Seine Enkelin Ruth Annen-Burri verfasste über die Geschichte der Schlittenseilbahn das Buch «Funigeschichten». «Obwohl die Fahrt relativ holperig war, war es natürlich Luxus pur», sagt sie. Der Name «Funi» stammt vom Französischen Wort für Seilbahn – funiculaire.
Immer mit Schlittenführer
Ihr Grossvater habe im Winter mittels Seilwinde Holz für den Bau einer Hütte den Berg hinaufgezogen. Da kam er auf die Idee, statt Holz Skifahrer hochzuziehen – gewissermassen der Anfang des modernen Wintersports.
«Vom Ruhm und Erfolg hat mein Grossvater aber nichts gehabt», sagt Ruth Annen-Burri. Zeitlebens habe er nur gearbeitet. 1938 verstarb Arnold Annen 53-jährig an einer Lungenentzündung. Einer seiner Schlitten steht heute im Verkehrsmuseum in Luzern.
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Bald mit Dächer
Die ersten «Funi»-Modelle waren einfache Holzschlitten. Es war stets ein Schlittenführer dabei, der die Ski entlud und den Schlitten wieder ins Tal brachte. Später entwickelte sich der «Funi» immer weiter: Die Holzkonstruktionen wurden durch Aluminium ersetzt und man baute Dächer drauf.
Mit dem Bau der ersten modernen Seilbahnen in den 1940er-Jahren konnten mehr Leute transportiert werden – und der «Funi» verschwand aus der Bergwelt.