Sempachersee, Baldeggersee und Hallwilersee, die drei Luzerner Mittellandseen, enthalten reichlich Phosphor. Um den Eintrag aus der Landwirtschaft zu reduzieren, wurde schon vor zwei Jahrzehnten ein Phosphorprojekt mit dem Sempachersee als Pilot gestartet und kurz darauf ausgeweitet auf die beiden anderen Seen.

IG wird nun offizieller

Das gesamte Einzugsgebiet beinhaltet gemäss Landwirtschaftsamt 720 Landwirtschaftsbetriebe mit rund 12 000 ha LN. Vor allem die Auflagen in der dritten Projektphase, in Kraft seit 1. Januar, sorgten für Unmut. Die BauernZeitung hat mehrmals darüber berichtet.

Um diesem Unmut Gehör zu verschaffen, haben Vertreter der Bauernvereine rund um die drei Seen die Grundlagen zur offiziellen Gründung der Interessengemeinschaft erarbeitet, schreiben sie in einer Mitteilung. Die Gründung als Verein mit entsprechenden Statuten wird als wichtiges Signal gegenüber verschiedenen Anspruchsgruppen gesehen. Ein gutes Vorhaben, findet der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV). «Durch die Zusammensetzung des Vorstandes der IG mit ausschliesslich Betrieben aus dem Zuströmbereich und der klaren Fokussierung auf die Seeproblematik, ist sie ein kompetenter Ansprechpartner für die Verwaltung, Politik und Gesellschaft», sagt LBV-Geschäftsführer Stefan Heller. Auch könne sich die IG glaubhaft für eine ausgewogene und faire Kommunikation und Berichterstattung einsetzen.

8. September in Baldegg

Die «IG Luzerner Mittellandseen» wird am Mittwoch, 8. September, 19.30 Uhr, in der Badi Baldegg gegründet. An einem Ort, wo der Kontakt der Bevölkerung mit dem See intensiv sei, wie begründet wird. «Die IG vertritt Landwirtschaftsbetriebe in Fragen der Phosphorverordnung gegenüber Behörden, unterstützt Mitglieder bei rechtlichen Auseinandersetzungen, kommuniziert aktiv, fördert den Informationsfluss zwischen den Mitgliedern, setzt sich für eine gute Wasserqualität der Seen ein und pflegt den Austausch mit der Forschung», nennen die Verantwortlichen einige der ambitionierten Ziele.

Konrad Jund steht bereit

Mitglied werden können Bäuerinnen und Bauern aus dem Einzugsgebiet der Mittellandseen im Kanton Luzern sowie deren in der Landwirtschaft tätigen Angehörige und Freunde der Landwirtschaft. Die Projektgruppe mit dem neu zu wählenden Vorstand fordert alle Landwirte aus den Seeeinzugsgebieten auf, aktiv mitzumachen. «Wir wollen unseren Beitrag zur Seegesundung leisten und als Partner wahrgenommen werden», sagt Konrad Jund aus Römerswil, der sich für das Präsidium der IG zur Verfügung stellen wird.

Weitere Köpfe aus der Projektgruppe bzw. als neue Vorstände vorgesehen sind die Landwirte Markus Käppeli, Urs Isenegger, Roger Furrer, Christian Felder, Jakob Müller, Heinz Schmid und Simon Wandeler. Ein Gruppenbild findet sich auf der übernächsten Seite.