Der Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker besuchte diese Woche das vom Hagelschlag am 28. Juni stark betroffene Wolhusen und sprach dabei auch mit Landwirten. Die Gebäudeversicherung Luzern geht inzwischen von schätzungsweise 12 000 Schadenfällen und einer Schadensumme von 150 bis 200 Mio Franken für den ganzen Kanton aus.
Chance für Spezialkulturen
Unterwegs im Seetal war Volkswirtschaftsdirektor Fabian Peter. Er besichtigte dort Schäden an Kulturen, so beispielsweise die umgeworfene Obstanlage bei Markus Thali in Gelfingen. Im Fokus der Feldbegehung bei vier Betrieben mit Spezialkulturen wie Beeren, Kirschen oder Reben standen aber weniger die Unwetterschäden als die Alternativen zur Tierhaltung. Spezialkulturen lägen im Trend und böten ein hohes Wertschöpfungspotenzial, erklärten Vertreter der Beratung, des Obstverbandes sowie von Abnehmern. Er wolle vor Ort einen Eindruck erhalten, mehr von den Herausforderungen hören und den Puls der Branche fühlen, damit der Kanton optimale Rahmenbedingungen schaffen könne, meinte Regierungsrat Fabian Peter zum Ziel dieses Feldtages für Spezialkulturen.
Weniger Pflanzenschutz
Die Obstproduzenten Markus Thali und Eugen Senn wiesen darauf hin, dass die Wettereinflüsse zunehmen, sie mit Frost und Trockenheit zu kämpfen hätten. Beerenproduzent Adrian Geissmann aus Altwis erklärte, dass Kulturen unter Folientunneln weniger Pflanzenschutzmittel benötigen. Die raumplanerischen Auflagen für Wandertunnels aber nicht immer praxistauglich seien.