Bei der traditionellen UFA-2000-Tagung werden jeweils mit Spannung produktionstechnische, aber auch monetäre Kennzahlen erwartet. Über 57 000 Würfe und 190 000 Masteinheiten wurden 2020 über das Programm ausgewertet.
Zufriedene «Söieler»
Es war nochmals ein «gutes bis sehr gutes Jahr» für die Schweineproduzenten, freuten sich Paul Steiner, Vorsitzender der UFA-Geschäftsleitung und der Ostschweizer Schweinezuchttechniker Hanspeter Hohl. Sie referierten vergangene Woche von Herzogenbuchsee aus, die Interessierten sassen zu Hause vor ihren Bildschirmen.
Der durchschnittliche Mastferkelproduzent im UFA 2000 hatte 2020 83 Sauen im Stall. Das sind innert zehn Jahren etwa plus 20 Sauen. Schweineproduzenten werden immer professioneller und grösser. Mit 12 % war die Quote bei den Umrauschern akzeptabel. Die Anzahl lebend geborene Ferkel pro Wurf war mit 12,7 minim tiefer als in den Jahren 2017 bis 2019. Fortschritte werden weiterhin bei den Saugferkelverlusten erzielt. Mit 11,5 % waren diese so tief wie nie zuvor. Geld verdienen lässt sich mit den abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr. Mit 24,7 Ferkeln war auch diese Kennzahl sehr gut. Zusammen mit dem durchschnittlichen Preis für einen Mastjager im 2020 von hohen 7,39 Fr. pro kg LG verhalf dies zu einem sagenhaften vDB pro Sau von Fr. 3011.– oder nochmals500 Franken mehr im Vergleich mit dem sehr guten Jahr 2019. Nur einmal in jüngster Vergangenheit, und zwar 1997, liess sich noch mehr verdienen. Der Fünfjahresschnitt liegt aktuell übrigens bei rund 2000 Franken. Es mag viel erschienen, ist gemäss den Fachleuten aber dringend notwendig für Investition in eine professionelle Produktion. Die Durststrecke 2015 bis 2018 war lang. Wie immer gibt es grosse betriebliche Unterschiede. Das beste Viertel hat im Vergleich zum vierten Viertel einen mehr als 1000 Franken höheren vDB pro Sau. «Der Mehraufwand im Stall lohnt sich», fasste Berater Hanspeter Hohl zusammen.
Schweinezyklus lebt
Ein gutes Jahr war es auch für die Mäster. Mit Fr. 72.15 bewegte sich der DB1 pro Masteinheit etwa auf dem Niveau der drei vorangegangen Jahre. Die ansehnlichen Erträge wurden von tendenziell sinkenden Futterkosten gestützt. Dies, zusammen mit einer verbesserten Futterverwertung, zeigte sich in den Futterkosten von tiefen Fr. 1.34 pro Kilogramm Zuwachs.
Doch wie lange Züchter und Mäster mit ihren Schweinen noch Geld verdienten, steht in den Sternen. Die Anzeichen verdichteten sich in den vergangenen Monaten, dass die Produktion wohl zu stark hochgefahren wurde. Es hat zu viele Sauen und wohl auch zu viele Mastplätze. Die Preise für Mastjager wie auch für Schlachttiere sanken bereits Ende 2020. Einen Einfluss auf den Absatz wird gemäss Simon Meyer von der Anicom auch die Entwicklung der Pandemie haben. Etwa, ob die Schweizer im In- oder Ausland ihre Ferien verbringen.