Sursee Die Wassersituation auf vielen Bauernhöfen habe sich nach dem Trockenjahr 2018 nur teilweise etwas verbessert, sagt Wasserschmöcker Fredy Schenker aus Schwarzenbach. «Auch dieses Jahr war es noch vielerorts prekär.» Selbst die umfassenden Herbstniederschläge der letzten Wochen reichten nicht, um die Quellerträge und Grundwasser-spiegel wieder auf das Niveau der Vergangenheit zu heben. Er gehe davon aus, dass dies auch in Zukunft nie mehr der Fall sein werde. Schenker stellt fest, dass grundsätzlich immer tiefer nach Wasser gebohrt werden muss, weil oberflächlich weniger fliesst und zudem die Wasserqualität schlechter geworden sei. Der Trend, dass nur noch in grossen Tiefen Wasser gefunden wird, sei übrigens ja weltweit feststellbar.
Erfolgreiche Suche
Wohl über 100 Mal jährlich ist Schenker als Wasserschmöcker unterwegs, im Oktober 2018 begleitete ihn dabei die BauernZeitung (siehe Ausgabe vom 12. Ok-tober 2018). Wo er Wasser ortete, seien die Bohrungen danach meist erfolgreich gewesen. Viele Quellfassungen auf Bauernhöfen wurden deshalb erweitert.
Erfolgreich war die Bohrung für zusätzliches Wasser auch bei Toni Wermelinger vom Salbühl in Hergiswil bei Willisau. Er liess im Herbst 2018 durch das Bohrunternehmen von Walter Hodel neue Quellen erschliessen, die Quellerträge konnte er so verdoppeln. Grundsätzlich seien die Wassermengen aber immer noch viel tiefer als vor der grossen Trockenheit 2018, betont Hodel.
Situation im Kanton Luzern
Gemäss Philipp Arnold, Teamleiter Gewässer bei der Luzerner Dienststelle Umwelt und Energie, hat sich die Situation bei der Wasserversorgung grundsätzlich etwas entschärft, mit regionalen Unterschieden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nur oberflächlich genug
Die diesjährigen Herbstniederschläge seien von den Wäldern und Böden absorbiert worden, in der Tiefe herrsche immer noch Wassermanko, sagt Toni Wermelinger. «Es braucht noch viel Regen, damit das auch in der Tiefe spürbar wird.» Er bestätigt die Aussage von Schenker, dass für genügend Wasser immer tiefer gebohrt werden müsse. «Mit der Erderwärmung geht das Wasser in die Tiefe.» So stellt er beim Baggern fest, dass die Böden diesen Herbst nach dem warmen Sommer selbst in einem Meter Tiefe noch immer viel wärmer sind als in vergangenen Jahren.
Viele Anfragen fürs Bohren
Walter Hodel erhält nach wie vor viele Anfragen für Bohrungen nach Wasser. Vor allem im Luzerner Hinterland und Seetal sei knappes Wasser ein Thema, während die Situation in der Innerschweiz offenbar besser sei. Spürbar angezogen habe die Nachfrage diesen Herbst. Mit dem Start der Winterfütterung und dem grösseren Wasserverbrauch der Tiere hätten einige Bauern gemerkt, dass ihre Quellerträge doch knapp seien.