Es brauche mehr Willen zum Bauen mit Holz. Das war die Kernbotschaft am kürzlich durchgeführten Brünig-Forum Holz und Wirtschaft, an dem an zwei Tagen je 100 Teilnehmer die Rolle von Holz gegen den Klimawandel diskutierten.

Über die dramatischen menschengemachten Klimaentwicklungen informierte in einem aufrüttelnden Referat ETH-Professor Reto Knutti. Er forderte auf, endlich zu handeln statt ewig Pflästerlipolitik zu betreiben. Wald und Holz könnten eine bedeutende Rolle gegen den Klimawandel einnehmen.

Wald- und Holzspeicher

Dass Holz dreifach positiv wirke, erläuterte Pirmin Jung, Präsident von Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz: die CO2-Einlagerung in Waldbäumen, die Einspeicherung in verbautem Holz und die Substitution, wenn Holz anstelle fossiler Rohstoffe oder energieintensiver Materialien verwendet wird. Allein Beton sei für 14 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Mit seinem in Sursee entstehenden Haus des Holzes erreicht Holzbauingenieur Jung, dass dank dem gewählten Holz als Baustoff der CO2-Fussabdruck nur gerade 18 Prozent gegenüber herkömmlichen Massivbauten in Stahl und Beton beträgt.

Vorbildfunktion wahrnehmen

Auch Nationalrat Erich von Siebenthal und der Berner Grossrat und Holzbauer Peter Haudenschild berichteten von positiven Beispielen des Bauens mit Holz. Gefordert wurde von Politik und öffentlicher Hand, dass diese mehr Vorbild sein sollten. Positiv wirke das öffentliche Beschaffungsrecht, wo die Nachhaltigkeit neu ein zentrales Kriterium sei und bei Vergaben eine Verlagerung weg nur vom Preis und hin zur Qualität stattfinde.

Die Waldeigentümer wurden aufgerufen, ihre Wälder aktiver zu bewirtschaften. Von den Erfahrungen mit mehr Zusammenarbeit berichtete Beat Zurbuchen, Geschäftsführer von Wald und Holz Beatenberg-Habkern AG.

Akteure verbinden

Zwar sei netto null bis 2050 ein hoch gestecktes Ziel. Die Wald- und Holzwirtschaft vermöge aber einen wichtigen Beitrag zu leisten, wenn Politik, Gesellschaft und die Branche gemeinsam an Lösungen arbeiten würden, so die Bilanz am Schluss der Tagung.

Das Brünig-Forum wird getragen von Lignum Holzwirtschaft Bern und Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz. Es will die Akteure der Wald- und Holzwirtschaft verbinden, die Berner Fachhochschule und die Hochschule Luzern tragen mit aktuellen Forschungsthemen dazu bei. Das Forum findet alle zwei Jahre statt.