«Tüe mer sä umä i Stau», musste Auktionator Andreas Aebi bei mehr als einer Kuh den Handel unverrichteter Dinge unterbrechen. Nicht alle Kühe und Rinder erreichten am Freitag im Bernischen Schüpbach das geforderte Mindestgebot, Höhenflüge gab es bei den Preisen nur wenige zu verzeichnen.

Diejenige, die den höchsten Preis erzielte, vereinte alles, was eine gesuchte Milchkuh haben muss. Bestens ausgewiesene Zuchtwerte, eine Mutter mit 98 Punkten, eine hohe Milchleistung, tiefe Zellzahlen und gute Gehalte. Und was zunehmend auch ein Verkaufsargument wird: Ein guter Charakter. Als Vertreterin der SF-Rasse hatte Hertig's Saiko Nina sogar noch das nötige Fleisch auf den Rippen, um die Käufer zu überzeugen. So erzielte die frisch gekalbte Kuh in dritter Laktation aus dem Stall von Hans-Ulrich Hertig aus Schwanden i. E. den Tageshöchstpreis von 5000.- Franken. 

Weitere 63 Kühe konnten an diesem Tag für durchschnittlich 3373.- Franken verkauft werden. Die zehn angebotenen Mutterkuhrinder wechselten im Schnitt für 3605.- Franken den Besitzer. Milchrinder waren sieben im Angebot, sie galten 3278.- Franken.

Die Erklärung, dass aktuell der Handel etwas zögerlich laufe, sei wohl auch im eher grossen Nutzviehangebot zu suchen, meinten die anwesenden Händler. Aufgrund des guten Wetters fehlten aber wohl am Ring auch einige Käufer, die sich lieber den dringenden Feldarbeiten widmeten. Diejenigen, die da waren, zeigten sich aufgrund der drohenden Trockenheit eher zurückhaltend beim Viehzukauf. Dort wo es in den vergangenen Tagen keine Gewitter gab, werden die Wiesen nach dem späten ersten Schnitt teilweise schon braun. Eine Situation, die nicht zum Kuhhandel verleitet.