Es ist soweit: Die mobile Käserei für die Alp Nünenen im Gantrischgebiet BE ist fertig und kann hochgefahren werden. Es ist die zweite mobile Käserei dieser Art, die heuer in Betrieb geht. Die Erste wurde im vergangenen Sommer auf der Alp Meeren GL eingesetzt (die BauernZeitung berichtete). Hinter dem Projekt der mobilen Käserei steht das junge Familienunternehmen Monalp AG aus Zumikon ZH. Das Start-up fördert die Schweizer Alpwirtschaft. Die mobile Käserei ist für Alpen gedacht, die sehr abgelegen sind, keine oder eine veraltete Infrastruktur haben und die gewonnene Milch nicht verarbeiten können, erklärt Aileen Zumstein von Monalp AG. Das Unternehmen möchte noch dieses Jahr zwei weitere Alpen ausrüsten. Interessierte Älpler sollten sich aber schnell melden. Denn: «Die mobile Käserei ist eine massgefertigte Lösung. Der Bau dauert etwa sechs Wochen», so Zumstein. Den Vertrieb des Käses übernimmt Monalp.
So funktioniert das Konzept mit der mobilen Käserei
Die Monalp AG stellt die mobile Käserei, die in einem Container errichtet wird, kostenlos zur Verfügung. Die Älpler müssen nur einen Wasser- und Stromanschluss haben und das Fundament legen. Ist ersteres nicht vorhanden, suchen die Tüftler der Monalp eine Lösung. Damit sich das Ganze rechnet, wird eine Tagesmenge von 400 bis 800 Litern Milch pro Alp benötigt. Den produzierten Käse kauft Monalp den Bauern zu einem fairen Preis ab und lässt ihn von erfahrenen Käsemeistern im Sandsteinkeller des Käsehauses K3 in Burgdorf pflegen. Der Verkauf des Käses, der den Namen «Cheesus Alpkäse» trägt, erfolgt über den eigens gegründeten Webshop deinalpkaese.ch und in ausgewählten Läden wie etwa den Chäsbueb-Filialen in Bern und Olten.
Dort helfen, wo es nötig ist
Beim Telefonat mit der BauernZeitung sprudelt Aileen Zumstein förmlich über vor Begeisterung. Dass den Gründern der Monalp AG die Alpwirtschaft am Herzen liegt, das muss sie nicht extra betonen. Das ist spürbar. «Wir wollen die Älpler das tun lassen, was sie gut können und dort helfen, wo sie Hilfe benötigen», erklärt die Unternehmerin. Und das sei eben meist die Vermarktung und alles was mit der Digitalisierung zu tun habe. Aus diesem Grund ist geplant, den Webshop, über welchen der Käse aus der mobilen Käserei vermarktet wird, auch für andere Älpler zu öffnen. «Wir stellen uns dafür haltbare Produkte vor, die zum Käse passen», so die Unternehmerin.
Individualität ist gefragt, keine 08/15-Lösung
Wie genau der Ablauf aussehen soll, ob Monalp die Produkte den Bauern vor Ort abkauft oder jeweils die benötigten Mengen bestellt, ist offen. Interessierte Bauern sollen sich melden, erklärt Aileen Zumstein. Dann werde jeweils nach individuellen Lösungen mit jedem Einzelnen gesucht. Klar ist hingegen, dass Monalp die Kapazitäten hat, um etwa vor Ort mit einem Kamerateam die zu verkaufenden Produkte professionell zu fotografieren. Denn Qualität ist dem Team sehr wichtig. Das zeigt auch ein Blick in den Webshop.
Gespräche führen zum Ziel
Der Käse wird auf Heu gebettet und transportsicher in einer Kartonverpackung verschickt. Das Unternehmen ist überzeugt: «Die besten Partnerschaften findet man nur, wenn zusammen gesprochen wird.» Und gute Lösungen können nur gefunden werden, wenn es für beide Seiten stimme. Die Partnerschaft müsse dabei aber auf gegenseitigem Vertrauen basieren, betont Aileen Zumstein.
Weitere Informationen: www.deinalpkaese.ch