Eigentlich sind die rund 6000 Tonnen Butter, die aktuell in den Lagern sind, nicht so viel, wenn man bedenkt, dass diese Menge in etwa sieben Wochen verbraucht wird. Dennoch, die Lager sind zu voll. Seit in Toblerone nicht mehr ausschliesslich Schweizer Milch drin ist, wurden gut 3000 Tonnen weniger Vollmilchpulver hergestellt. Stattdessen wird aus dieser Milch oftmals Butter. Nun will die Branche maximal 2000 t Butter und weitere 2000 t Rahm exportieren, um das überschüssige Fett vom Markt zu nehmen.
1 Rp./kg Molkereimilch
«Sonst fliegt uns das im nächsten Frühling um die Ohren», betonte Stephan Hagenbuch, Direktor der Schweizer Milchproduzenten (SMP) vor der Vollversammlung der Aaremilch AG von dieser Woche. Ist zu viel Butter in den Lagern, droht Druck auf den Milchpreis.
Der Zeitpunkt für die Exporte ist günstig. In der EU fehlt Butter und die Preise sind historisch hoch. Dennoch ist es ein Verlustgeschäft. Mitfinanzieren sollen dies die Milchproduzenten mit einer Abgabe von 1 Rp./kg Molkereimilch von März bis Mai. Die Begeisterung für diese Massnahmen hält sich allgemein in Grenzen, sie sei jedoch das kleinere Übel: «Es braucht diesen Solidaritätsrappen, das ist günstiger, als wenn wir im Frühling C-Milch liefern müssen», berichtete Ruedi Bigler aus der BOM.
Im Frühling braucht leere Lager
Die Differenz des Schweizer Milchpreises zum Ausland gründet weitgehend auf dem Fettpreis. Darum ist es wichtig, diesen Markt im Gleichgewicht zu halten. Traditionell erreichen die Butterlager um Weihnachten ihren Tiefpunkt und werden im milchreichen Frühling gefüllt. Darum sollen die Exporte bis März erfolgen, damit die Lager aufnahmebereit sind.