Am Donnerstag, 11. Januar, fand in der Vianco-Arena in Brunegg AG der 98. Stierenmarkt für Fleischrinderrassen statt. Zur Beurteilung aufgeführt wurden 72 Stiere, davon standen 59 zum Verkauf. Vor der Auktion war der Auktionator Urs Jaquemet skeptisch, ob die Stiere angesichts der geringen Besucherzahl und teilweise knapper Futtervorräte alle einen Käufer fänden. Ermutigend verwies er deshalb auf den gut laufenden Labelmarkt. So gälten etwa Natura-Beef Fr. 12.50 je kg Schlachtgewicht (SG), Natura-Veal 18 bis 19 Franken je Kilo SG und Swiss Black Angus um die 12 Franken je kg SG. Am Ende waren alle Zuchtstiere verkauft.

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Rege Teilnahme online

Die 26 Angusstiere wurden im Schnitt zu 5335 Franken verkauft, 440 Franken weniger als vor einem Jahr. Die 26 Limousinstiere kosteten durchschnittlich 5823 Franken, das ist gleich viel wie vor einem Jahr. Sechs Simmentalstiere galten 5550 Franken im Durchschnitt, 300 Franken mehr als im Januar des vergangenen Jahres. Die Hybrid-Auktion wurde vom Auktionator Urs Jaquemet, dem Geschäftsführer der Vianco, speditiv durchgeführt. Die Sitzplätze waren erst knapp, später gut gefüllt. Ausserdem nahmen rund 150 Käuferinnen und Käufer zu Hause am Bildschirm an der Auktion teil.

Die Auktion startete mit den Limousin, beginnend mit den höchstpunktierten Stieren. Der mit 93 Punkten in der Synthese beurteilte, knapp 14 Monate Elitestier Wildhabers Mambo war seinem neuen Besitzer 6400 Franken wert. Die folgenden Stiere galten 5700 bis 6100 Franken. Burris Cyril, der am Vortag gewählte Champion der Limousin, galt 7600 Franken. Der ausgeglichene Stier lief ruhig am Halfter, wie man es von Burris-Stieren gewohnt ist. Der ausgeglichene, 14 Monate alte Elitestier hat Vorfahren aus Australien und den USA.

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Angus gilt 7700 Franken

Die Auktionsreihenfolge wurde bei den Angus ausgelost. Das hatte zur Folge, dass die ersten sieben Angus sich im Preisband von 4000 bis 5200 Franken bewegten. Erst der achte Stier, der mit 92 Punkten in der Synthese beurteilt Green valley Black Rock, erreichte einen Preis von 6000 Franken. So richtig in Fahrt kam die Auktion, als der Stier May’s Lucifer den Ring betrat. Lucifer ist ein temperamentvoller, ausgeglichener Stier im Alter von 15 Monaten und erreichte den Höchstpreis des Tages von 7700 Franken. Der Champion der Angus, Green valley Calvin, wurde zum Preis von 6300 Franken versteigert. Der Vizechampion bei den Angus, der Elitestier Green valley Everytime, wechselte die Hand für 6500 Franken.

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Bigler wird pensioniert

Die sechs züchterisch auf hohem Niveau stehenden Simmentalerstiere waren rasch verkauft. Der am Vortag zum Champion gewählte Stier M-Klaus von Witzwil glänzte mit Höchstnoten und erreichte den Preis von 6100 Franken, was für den hornlosen, 15 Monate alten und 654 Kilo schweren Stier nicht zu viel ist.

Andreas Bigler, Produktmanager Beef und Import bei Swissgenetics, kauft seit über 20 Jahren Fleischrassenstiere für Swissgenetics. Am 11. Januar kaufte er das letzte Mal vor seiner Pensionierung am Stierenmarkt. Es ist ihm aufgefallen, dass die Rassenvielfalt bei den Fleischrassen enorm zugenommen hat. Aber nach wie vor sei die Rasse Limousin Spitzenreiter mit 203 000 verkauften Samendosen in der Schweiz, wovon die allermeisten als Gebrauchskreuzungen auf Milchvieh eingesetzt würden. Dank den Gebrauchskreuzungen mit Fleischrassen habe sich die Qualität der Mastkälber und des grossen Mastviehs enorm verbessert.