Verschiedene Länder haben Massnahmen ergriffen, um die Krise auf dem Düngermarkt in den Griff zu bekommen. Diese zeigen, zusammen mit den sinkenden Gaspreisen, Wirkung. An den Börsen fällt der Düngerpreis, den Landwirten bleibt der Einkauf dennoch zu teuer.
Länder greifen ein
Der Düngermarkt ist wegen fehlenden oder teuren Rohstoffen, Arbeitskräften und Transportmitteln fast vollständig zum Erliegen gekommen. Nun gibt es Anzeichen, dass sich die Situation verbessern könnte. Insbesondere in China und Indien kommt die Produktion scheinbar in Gang. So exportiert China grosse Mengen Ammoniumsulfat, einige der wenigen Möglichkeiten, die strenge Exportbeschränkung zu umgehen, die den raren Dünger trotz hoher Weltmarktpreise im Land behalten soll. Einen anderen Weg geht Indien, hier soll der Dünger mittels Subventionen für die Landwirte erschwinglich gemacht werden.
Tiefe Gaskosten
Nicht zuletzt sorgt der milde Winter dafür, dass die Gaslager in Europa voll sind und die Preise fallen. So haben die Düngerwerke die Produktion wieder aufnehmen können. Das norwegische Unternehmen Yara International, eines der weltweit grössten Düngemittelunternehmen, arbeitet mit 65 % seiner europäischen Ammoniakkapazität – nachdem es die Produktion in der zweiten Jahreshälfte auf etwas mehr als ein Drittel reduziert hatte. Das sorgt dafür, dass die Lager voll sind mit sehr teurem Dünger, den die Landwirte aufgrund der ungewissen Prognosen nicht kaufen.