Aufgrund der aktuell sehr besorgniserregenden Situation auf dem Kalbfleischmarkt reichte der Schweizer Kälbermäster-Verband (SKMV) zuhanden des Verwaltungsrates von Proviande einen Antrag ein. Die Forderung des SKMV lautet: Alle Akteure der Branche sollen jetzt zusammenstehen und gemeinsam eine Lösung finden.

Mastkälber stauen sich

Obwohl in diesem Frühling Kalbfleisch eingelagert und insgesamt weniger Kälber geschlachtet wurden, kam der Markt 2024 nie richtig in Schwung, analysiert der SKMV die aktuelle Marktlage. Die Kalbfleischbranche habe ein Absatzproblem, die Kälber könnten seit Wochen schlecht abverkauft werden und stauten sich in den Ställen der Kälbermäster. Die auf sehr tiefem Niveau verharrende Nachfrage und der Preisdruck bereiten dem SKMV Sorgen. Die Kälbermäster seien auf kostendeckende Preise angewiesen. Nicht zuletzt spüren auch die Geburtsbetriebe bereits diese Woche den Druck im Kälbermarkt. Die Tränkerpreise sinken aufgrund übervoller Mastställe.

Runder Tisch gefordert

Obwohl nun im Herbst das Angebot an Schlachtkälbern tendenziell sinken wird, erwartet der SKMV nicht, dass sich die Situation verbessern wird, denn das eingelagerte Kalbfleisch wurde noch nicht vermarktet. Der SKMV bittet mit dem Antrag zuhanden Proviande, alle Akteure an einen runden Tisch zu holen – insbesondere auch den Detail- sowie den Gastrogrosshandel. Der Kalbfleischmarkt laufe nicht, die gesamte Wertschöpfungskette müsse jetzt zusammenstehen und gemeinsam eine Lösung finden. Die Branche müsse jetzt reagieren, damit die Kälbermäster nächstes Jahr nicht dieselben Probleme erneut durchliefen.