Online fand am 19. Januar 2022 die UFA-2000-Tagung statt. Wie immer mit Spannung erwartet wurden die Jahresauswertungen Zucht und Mast für das Produktionsjahr 2021. Mit 61'439 erfassten Würfen und 735 Mastauswertungen mit insgesamt 208'729 Masteinheiten liessen sich konkrete Aussagen machen, freute sich UFA-Schweinezuchttechniker Simon Gander, der die Zahlen präsentierte.
Weniger Saugferkelverluste
Der durchschnittliche Sauenbestand in der Zucht ist im UFA-Programm von 83 auf 79 gesunken. Dies lässt sich allerdings mit der Aufnahme von zusätzlichen Betrieben im Zusammenhang mit dem Gesundheitsprogramm erklären. Ansonsten geht auch in der Schweineproduktion der Strukturwandel unvermindert weiter. Konstant sind dagegen die Leistungsdaten. Erfreulich gemäss Gander entwickeln sich die Saugferkelverluste. «Mit 10,9 % waren diese 2021 so tief wie noch nie». In der Summe aller Faktoren konnten so die 24,7 abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr aus dem guten Vorjahr gehalten werden. Eine hohe Remontierungsquote, erneut bei gegen 40 %, zeige auf, dass die Bestände erneuert werden und somit leistungsfähig bleiben und für konstant gute Zahlen sorgen.
Kein Rekordjahr mehr
Schlechter war das vergangene Jahr im Vergleich mit 2020 bezüglich Umrauschern (2020 11,6 %; 2021 12,4 %) und natürlich finanziell. Der tiefe Preis der Mastjager im zweiten Halbjahr liess den vergleichbaren Deckungsbeitrag (vDB) dahinschmelzen. Gegenüber dem Rekordjahr 2020 liegt er mit Fr. 1828.– um die 40 % tiefer. Ist damit aber immer noch deutlich über den schlechten Züchter-Jahren zwischen 2015 und 2017. Je nach Betriebsgrösse und Automatisierung liege die Schmerzgrenze für die Wirtschaftlichkeit bei Fr. 1200.– bis Fr. 1500.–, sagte Simon Gander. 2022 ist diesbezüglich schlecht gestartet.
Mit guten Leistungen im Stall kann der vDB stark beeinflusst werden. Wer Abferkelquote, Umrauscher und die Saugferkel-verluste im Griff hat, erzielte im vergangenen Jahr einen um Fr. 800.– höheren vDB, zeigte Gander anhand eines Beispiels.
910 Gramm Tageszuwachs
In der Mastauswertung fallen 2021 starke Leistungsdaten der UFA 2000 Betriebe auf. Der Masttageszuwachs war mit 910 g pro Tag so hoch wie noch nie. Dafür sorgte ein mit 2,39 kg nochmals gesteigerter Futterverzehr pro Tier und Tag. Trotz höherer Schlachtgewichte war die Mastdauer um mehr als zwei Tage kürzer. Die Abgänge waren mit 1,66 % tiefer als in den vorangegangen Jahren. Tiefere Schweinepreise und rohwarenbedingt teureres Futter senkten den Deckungsbeitrag pro Masteinheit aber um 25 % gegenüber 2020. Allerdings sind die Futterkosten im Mehrjahresvergleich in der Tendenz noch immer sinkend. Die Fr. 54.94 vDB sind für die Mäster unter dem Strich enttäuschend. Vorangegangen waren aber einige sehr gute Jahre.