«Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» – was als Allgemeinplatz abgedroschen klingt, kann für Direktvermarkter eine grosse Bedeutung haben. Dieser Ansicht ist der 31-jährige Jürg Adank, der im Bündner Dorf Fläsch mit Erfolg Schottische Hochlandrinder züchtet und Safran anbaut. Sein aktuelles Projekt, ein mobiler Hofladen, steht kurz vor dem Abschluss.
Produkte online richtig inszenieren
«Ein schönes Foto ist enorm wichtig, deshalb bin ich in der Sache recht heikel», sagt Jürg Adank bestimmt. «Sowohl Safran als auch das Fleisch meiner Tiere sind hochwertige Produkte und der optische Eindruck soll dieser Qualität gerecht werden.» Entsprechend gestaltet ist Adanks Website. Sie ist als sogenannter «One-Pager» einfach und übersichtlich aufgebaut, der schlichte dunkle Hintergrund lässt den Text und die Fotos gut zur Geltung kommen.
Die Investition in gute Bilder lohnt sich
Für optimale Bilder hat sich Adank helfen lassen. Die Profi-Fotografin Tina Sturzenegger hat ihn und seine Tiere ins richtige Licht gerückt und eine Serie eindrucksstarker Fotos geschossen. Aber auch eigene Bilder finden den Weg ins Netz. Während Adank zu Anfang über eine Facebook-Seite regelmässig Einblick auf seinen Hof gab, benutzt er dafür heute vor allem Instagram. Im Unterschied zu Facebook stehen auf dem Sozialen Netzwerk die Bilder im Fokus. Und Instagram bietet einen weiteren Vorteil: «Der Insta-Account ist direkt mit meiner Website verknüpft», erklärt Adank. «Wenn ich Bilder auf Instagram hochlade, erscheinen sie automatisch auch auf meiner Website.»
Landwirtschaft als Nebenerwerb und Hobby
Diese praktische Verknüpfung schätzt Jürg Adank sehr, denn so muss er weniger Zeit in das Aktualisieren der Website stecken. Seinen Landwirtschaftsbetrieb führt Adank nämlich im Nebenberuf. Hauptberuflich arbeitet er zu 75 Prozent als Flughelfer bei einem Aussenlast-Spezialisten im nahen Liechtenstein. Seine ganze Freizeit widmet er seinem Betrieb. «Ohne die tatkräftige Mithilfe meines Vaters und meiner Freundin wäre das Ganze nicht machbar», sagt Adank.
Betrieb stetig weiter entwickelt
Vor neun Jahren hat er mit zwei Tieren und ohne einen eigenen Stall mit der Zucht begonnen. Seine Produkte hat er damals vor allem im Freundeskreis abgesetzt. Mittlerweile hat er einen eigenen, modernen Laufstall gebaut und befindet sich in der Umstellungsphase auf Demeter – eine Herzensangelegenheit, wie Adank erzählt. «Ich freue mich darauf, das Konzept auf meinem Betrieb umzusetzen und mehr Fokus auf den Boden zu legen.»
Ein besonderer Schatz: Bündner Safran
Aus der Erde gewinnt Jürg Adank nämlich einen ganz besonderen Schatz: Bereits 2017 hat er mit der Produktion von Safran etwas Neues gewagt und damit ins Schwarze getroffen. «Safran ist auf dem Betrieb zu einem zweiten Standbein geworden, obwohl es schwierig ist, angesichts schwankender Ernten eine gewisse Konstanz zu erzielen», berichtet er. Für die Produktion und Vermarktung seines Safrans hat sich Jürg Adank mit Beat Ruffner und Salome Schneider aus Maienfeld zusammengetan. Die beiden verfügen über Erfahrung im Anbau von Safran und Trüffeln und übernehmen mit ihrer Firma «Et al» die Verarbeitung, Verpackung und die Vermarktung des Safrans aus der Bündner Herrschaft. Einen Teil der Produkte nimmt Adank zurück und verkauft sie wie sein Bio-Rindfleisch selber. Zu Abnehmern seines Fleisches gehören diverse Restaurants, wie etwa das «Pinot» in Fläsch; Safranprodukte verkauft er auch an kleinere Spezialitätengeschäfte in der Umgebung. Fleisch können private Kunden direkt über Adanks Website beziehen.
Nachfrage und Angebot
Sowohl beim Fleisch als auch beim Safran stelle die Balance zwischen Angebot und Nachfrage eine Herausforderung dar, sagt Jürg Adank. Bislang hat er im Jahr vier Tiere geschlachtet, weshalb er nie Fleisch vorrätig hatte. «Es kann sein, dass man rund ein halbes Jahr auf sein Fleisch warten muss», sagt Adank offen. Seit er seinen Stall gebaut hat, ist seine Herde gewachsen, sie zählt heute rund zehn Muttertiere mit ihren Jungen. Deshalb will Adank heuer ein Rind mehr metzgen; so kann er drei in die Gastronomie verkaufen und zwei selber vermarkten.
Hofladen in den Startlöchern
Privatkunden konnten Jürg Adanks Produkte bislang über dessen Website beziehen. Nun will der Junglandwirt mit einem Hofladen eine neue Absatzmöglichkeit eröffnen. Dazu hat Adank einen alten Bauwagen ausgebaut. Den will er ab Ostern an den Wochenenden auf seinem Hof platzieren. Anbieten will der Fläscher neben seinem Bio-Rindfleisch und Safranprodukten auch Weine lokaler Winzer. Ein Blick ins Innere zeigt: Auch hier macht Jürg Adanks Arbeit ein gutes Bild. Livio Janett
Hier finden Sie die richtige Adresse
Jürg Adanks Website: www.adankskleinefarm.ch Jürg Adank bietet das Fleisch seiner Bio-Rinder in Mischpaketen zu 5 oder 10 Kg an. Zusätzlich produziert er Hamburger, Bauernwürste, Salsiz und Mostbröckli. Adanks Schottische Hochlandrinder werden lediglich mit Gras und Heu gefüttert und verbringen einen grossen Teil des Jahres im Freien.
Der Webauftritt von Et al.: https://etal.boutique/ Beat Ruffner und Salome Schneider sind mit ihren Safranprodukten an diversen regionalen Märkten und Anlässen anzutreffen. Unverarbeitete Safranfäden oder Spezialitäten wie Safranhonig oder Safran-Gin können aber auch über den Webshop bezogen werden.