Der Strickhof-Beef-Tag fand kürzlich in Seuzach statt. Gastgeber waren Marcel und Simon Steinmann, die im Rahmen einer Betriebszweiggemeinschaft unter anderem Munimast betreiben.

Weltweit ist die Nachfrage hoch

«Wir befinden uns in einer bewegten Zeit. Doch nicht wie der Wind weht, sondern, wie man die Segel setzt, darauf kommt es an», sagte Roger Bolt vom Fachbereich Tierhaltung am Strickhof einleitend. Ein nächster Sturm sei im Bereich Rohstoffmarkt zu erwarten.

Aus diesem aktuellen Grund orientierte Christian Peyer von der Firma Agrokorn AG zur Marktsituation von Einzelfuttermitteln. «Bereits letztes Jahr stiegen die Preise an, sowohl aufgrund der schlechten Ernte wie auch wegen Logistikproblemen während der Pandemie», stellte Peyer fest. «Das betraf ganz Europa.» In der Schweiz gab es deutlich weniger Futtergetreide. Eine Ausnahme war dabei der Weizen, da aufgrund von qualitativen Mängeln mehr Mahlweizen in den Futterkanal gelangte. Auch in der EU herrschte allgemein eine geringere Qualität bei gleichzeitig hohen Preisen vor. «Auf dem ganzen Weltmarkt zeigte sich eine sehr starke Nachfrage nach Rohstoffen», so Peyer.

Schweizer Richtpreise wurden angehoben

Mit dem Krieg in der Ukraine sei der Weltmarkt nochmals durchgerüttelt worden. Dies, weil sowohl die Ukraine wie auch Russland bedeutende globale Player sind, besonders, was Sonnenblumenöl und Weizen betrifft. «Dies hatte zur Folge, dass der Preis für Matif-Weizen im Frühling bis auf die Rekordhöhe von rund 440 Euro/t gestiegen war», so Christian Peyer. Zurzeit gestalte er sich schwankend und liege nun etwa bei 380 Euro/t. Auch der Rapspreis war angestiegen, zunächst aufgrund der schlechten Ernte, dann auch kriegsbedingt.

Momentan geht er zurück, da nun die neue Ernte ansteht. Ebenfalls angestiegen sind die Preise für Soja, Milchpulver sowie Rinder- und Schweinefett. Die Schweiz hat darauf reagiert: Die Richtpreise für Futtergetreide wurden für die Ernte 2022 um 3 Franken/100 kg angehoben.

An einen Ausblick wagte sich Peyer nicht, auch wenn derzeit viele Getreide- und Rapsbestände einen guten Eindruck machen. Doch seien für viele Betriebe Schmerzgrenzen erreicht worden. Teilweise werde nicht mehr voll eingestallt, Rationen optimiert und, wo möglich, der Einsatz reduziert, was zu einem Nachfragerückgang und zu einer Preisentspannung führen könnte. Der Agronom wäre zurzeit vorsichtig bei Käufen auf späte Termine.