Die Frühkartoffeln konnten in diesem Jahr bei guten Bedingungen gepflanzt werden, teilt Swisspatat im Marktbericht mit. Aktuell würden bereits die ersten schalenlosen Kartoffeln gegraben. Vorwiegend schalenfeste Ware wird dann ab Ende Mai erwartet.

Die Richtpreise für konventionelle Frühkartoffeln wurden von der Branche erstmals im Voraus bis zum Ende der Kampagne festgelegt, was die Planbarkeit verbessere, schreibt Swisspatat. Vom neuen System ausgenommen sind die Bio-Frühkartoffeln, wo weiterhin alle zwei Wochen eine Telefonkonferenz stattfindet.

Möglichst lückenlos

Auch wenn in diesen Tagen bereits die ersten nicht schalenfesten Frühkartoffeln in der West- schweiz und im Tessin geerntet werden, dabei handelt es sich um kleine Mengen, die als Spezialität geführt werden. Für den Schweizer Markt von grösserer Bedeutung sind die vorwiegend schalenfesten Kartoffeln. Damit kann ein möglichst lückenloser Übergang von den Lagerkartoffeln zur neuen Ernte gewährleistet werden. Auch wenn die Ernte im vergangenen Jahr nicht für eine ausschliessliche Versorgung der Märkte mit einheimischer Ware reichte, dank Importen reichen die Lager bis zur neuen Ernte. Von Oktober bis März wurden laut BLW 41 721 t Kartoffeln für die Verarbeitung importiert. Bei den Speisekartoffeln waren es 5377 t.

Absprache mit Abnehmer

Um eine möglichst frühe Marktversorgung mit vorwiegend schalenfesten Frühkartoffeln gewährleisten zu können, sei auch in diesem Jahr eine frühe Krautvernichtung wichtig, so Swisspatat. Die Produzenten seien beim Erreichen der Kaliber angehalten, in Absprache mit ihrem Abnehmer die Krautvernichtung vorzunehmen und so auch von höheren Preisen zu profitieren.

Das Meldewesen der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau dient auch während der diesjährigen Saison als wichtiges Hilfsmittel für die Erhebung des Angebots. Swisspatat bittet alle Produzenten, ab Ende Mai die krautvernichteten Flächen mit dem personalisierten Link termingerecht zu melden.

Krautfäule melden

Um das Infektionsrisiko für die Kraut- und Knollenfäule abzuschätzen, wird im Kartoffelbau das Prognosemodell PhytoPRE eingesetzt. Damit das System präzise funktioniere, ruft Swisspatat die Produzenten auf, Infektionen rasch den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen zu melden.

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Die neue Ernte steht vor der Tür

Kommentar von Christian Bucher

Die Frühkartoffeln konnten heuer bei guten Bedingungen gepflanzt werden. Da rund 75 % der frühen Ware in den Kalenderwochen 8 bis 10 in den Boden kamen, ist damit zu rechnen, dass auch viele Kartoffeln gleichzeitig auf den Markt kommen werden. Bei Erreichung der geforderten Kaliber sind die Produzenten deshalb gebeten, das Kraut zügig zu vernichten, um einen Rückstau von Frühkartoffeln zu vermeiden. Die Krautvernichtung ist mit den Abnehmern abzusprechen.

Aktuell werden erste schalenlose Frühkartoffeln geerntet. Hierbei handelt es sich um kleine Mengen, die als Spezialität geführt werden. Die für den Markt wichtigeren, vorwiegend schalenfesten Kartoffeln werden voraussichtlich Ende Mai auf den Markt kommen.

Die Arbeitsgruppe Frühkartoffeln von Swisspatat hat auf die diesjährige Kampagne hin ein neues Richtpreismodell implementiert. Dabei wurden die Frühkartoffel-Richtpreise zu Saisonbeginn für die gesamte Frühkartoffel-Kampagne festgelegt. Da die Richtpreise bereits zum Voraus festgelegt sind, verbessert dieses System die Planbarkeit für alle Akteure und bringt Ruhe in den Markt. Vom neuen System ausgenommen sind die Bio-Frühkartoffeln, wo weiterhin alle zwei Wochen eine Telefonkonferenz zur Festlegung der Richtpreise stattfinden wird.

Christian Bucher ist Geschäftsführer der Branchenorganisation der Schweizer Kartoffeln, Swisspatat.