«Wir müssen Massnahmen ergreifen, damit auch kleinere und mittlere Betriebe im Kanton Schwyz am Markt bestehen können», betonte Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher an der Agroplattform, denn diese würden zur Vielfalt im Kanton und zur Erzeugung regionaler Lebensmittel beitragen.
Landwirtschaft ist zentral für den Kanton Schwyz
Die Regierungsrätin sprach sich dafür aus, möglichst viel Wertschöpfung in der Region zu halten. «Regioprodukte stärken unsere Wirtschaft. Zudem wirken sie sich dank den kurzen Transportwegen positiv auf die Umwelt aus.» Mit finanziellen Anreizen, Unterstützung von Marketing-Massnahmen oder der Schaffung von regionalen Lebensmittelnetzwerken wolle der Kanton die regionale Produktion fördern. Petra Steimen-Rickenbacher betonte, dass die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung sei.
Konkurrenzfähige Löhne müssen möglich sein
Dieses Statement freute Franz Philipp. Damit die Bauernsame ihre bedeutende Rolle auch zukünftig wahrnehmen könne, sei die Branche aber auf genügend junge Berufsleute angewiesen. Der Geschäftsführer der Schwyzer Bauernvereinigung wies darauf hin, dass Betriebe trotz erfreulicher Lehrlingszahlen Mühe hätten, genügend Fachkräfte zu rekrutieren. «Ausgebildete Landwirte sind als Arbeitskräfte gesucht. Um diese halten zu können, muss die Landwirtschaft aber konkurrenzfähige Löhne bezahlen können», so Philipp. Steigende Kosten wie höhere Zinsen und die Teuerung würden dieses Unterfangen aber erschweren. Dazu käme nun noch die inakzeptable Kürzung des Zahlungsrahmens für die Landwirtschaft um 2,2 Prozent. «Das Bundesbudget wurde von 75 Milliarden im Jahr 2020 auf 90 Milliarden im Jahr 2024 erhöht. Jetzt kürzt man ausgerechnet in einem Bereich, wo seit zwanzig Jahren keine Erhöhung des Zahlungsrahmens mehr stattgefunden hat», betonte Philipp. Zudem führten die programmbezogenen Massnahmen vom Bund zu Mehrkosten oder Ertragsverlusten und damit zu weniger Einkommen. Teils seien diese Programme nicht einmal freiwillig.
2. Agroplattform
Zum zweiten Mal organisierte das Schwyzer Amt für Landwirtschaft in der Markthalle Rothenthurm die Agroplattform. Neben spannenden Referaten, konnten sich die Teilnehmer in den moderierten Ateliers auch aktiv einbringen. Dadurch entstanden engagierte unter den Betriebsleitern spannede Diskussionen stattfanden. Im Austausch mit Berufskollegen und Fachleuten konnten die Teilnehmer zudem ihr Netzwerk pflegen und ausbauen.
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Teure Mitarbeiterwechsel
Jürg Bissegger, Geschäftsführer vom Forum für Controlling in Burgdorf, ging in seinem Referat an der zweiten Agroplattform auf die Kosten- und Ertragsbewirtschaftung in Unternehmungen ein. Unternehmer könnten auf der Kostenseite bedeutend mehr Einfluss nehmen als bei den Umsätzen, so Jürg Bissegger, und ergänzte: «Nicht investiert ist eingenommen.» Wie für jedes Unternehmen sei es auch für die Landwirtschaft entscheidend, die Kosten im Griff zu haben. Das Billigste sei aber nicht immer das Günstigste. Zudem müssten bei Projekten auch die Zusatzkosten in die Beurteilung einbezogen werden. Auch die Personalkosten würden immer entscheidender. «Auch familieneigene Mitarbeiter kosten», betonte Jürg Bissegger. Nicht zu unterschätzen seien die Fluktuationskosten. «Jeder Mitarbeiterwechsel kostet 50 000 Franken und mehr», so Bissegger in seinem Referat.