Detailhändler Coop bietet Fleisch aus Hoftötungen an. Seit diesem Frühling ist ein entsprechendes Angebot auf Coop.ch erhältlich. Es handle sich beim Angebot um sechs verschiedene gemischte Naturaplan-Demeter-Fleischpakete. Das Sortiment reicht vom Budget-Päckli mit zwei «à la Minute»-Plätzli, 350 g Ragout und einem halben Kilogramm Hackfleisch für 48 Franken bis hin zum 1800 g schweren Gourmet-Paket, für das der geneigte Konsument 153 Franken bezahlt.

Nachhaltige Nische

«Mit diesem Angebot an Naturaplan-Demeter-Fleischpaketen engagieren wir uns für artgerechte Tierhaltung, respektvolle Fleischverarbeitung und die Ganztierverwertung», erklärt Coop-Mediensprecherin Melanie Grüter. Gefragt nach den Erwartungen, die man an ein solches Angebot richte, sagt sie: «Da es sich hierbei um ein nachhaltiges Nischenangebot handelt, rechnen wir mit einer entsprechenden Nachfrage.»

Das Fleisch stamme von verschiedenen Bio-Demeter-Betrieben. Man engagiere sich mit diesem Angebot unter anderem für die Transparenz gegenüber den Kunden und lobe den jeweiligen Produzenten sowie den Schlachtbetrieb auf den Fleischpaketen aus.

Die Nachfrage könne aktuell befriedigt werden. Gefragt nach der genauen Anzahl der Betriebe, die in diesen Kanal liefern, erklärt die Mediensprecherin: «Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir grundsätzlich keine Zahlen zu einzelnen Produktsegmenten kommunizieren.»

Politischer Prozess

Noch ist die Hoftötung eine Nische, nicht zuletzt aus logistischen Gründen. Innerhalb von 45 Minuten nach dem Schiessen muss der Tierkörper im Schlachthaus ausgeweidet sein. Eine mögliche Ausweitung dieser Zeitspanne auf 90 Minuten befindet sich in einem politischen Prozess. Die geänderten Vorgaben werden voraussichtlich Anfang 2024 in Kraft gesetzt. Die Befürworter sind sicher: So hätten mehr Betriebe eine Chance auf Hof- und Weidetötung. Aufgrund des höheren Aufwands dürfte dies aber wiederum die Kosten auf Seiten der Behörden stark steigen lassen.