«Es läuft gut», sagt Adrian Frey über seinen Milchwirtschaftsbetrieb mit rund 65 Holstein- und Red-Holsteinkühen auf der Passhöhe Staffelegg, 650 Meter über Meer und in der Bergzone I. Finanziell gehe es auf und die Lebensqualität stimme. Günstig auf die Rentabilität wirkt sich das ältere Stallgebäude aus, 1971 erstellt und vor knapp 30 Jahren zum Laufstall ausgebaut.
Aargauer Auktion:
Im Katalog der Aargauer Auktion finden sich 58 Angebote mit Kühen, Rindern, Kälbern und Embryonen von Swissherdbook und Holstein Aargau. Der Verkaufsanlass findet am Dienstag, 2. April in der Arena Brunegg statt. Beginn 20 Uhr, Besichtigung ab 19 Uhr.
Katalog
Seit fünf Jahren einen Melkroboter
Seither sind noch einige Aussenboxen dazugekommen. Und in den vergangenen fünf Jahren ein Melkroboter, eine Photovoltaikanlage und zwei 250-Kubikmeter-Hochsilos. Diese drei Projekte waren die Grundlage für Adrian Freys Businessplan an der Betriebsleiterschule. Mittlerweile hat der 30-Jährige das Meisterdiplom in der Tasche und bildet sich schon wieder weiter: Er absolviert berufsbegleitend die Handelsschule.
550'000 Kilo Jahresmilch
«Er arbeitet einfach gerne und Kühe sind seine grosse Leidenschaft», bringt Mutter Marie-Helen Frey die Berufung ihres Sohnes Adrian auf den Punkt. Dieser ist seit zwei Jahren der Chef auf dem Hof, den er von seinen Eltern übernommen hat. Vater Paul ist nun angestellt, doch schon lange zuvor übergab er dem Sohn Verantwortung; der wählte bereits als Teenager die Stiere für die Milchviehherde aus. Heute produzieren seine leistungsstarken Milchkühe rund 550 000 Kilo Jahresmilch unter dem Wiesenmilchlabel. Ein Teil davon wird zu Fricktaler Gourmetkäse veredelt, ein Geschäftszweig, den Vater Paul aufgezogen hat und heute noch betreibt.
[IMG 2]
ÖLN-Gemeinschaft mit Nachbar
Die Aufzuchttiere bleiben zu Hause, nur im Winter sind 20 Galtkühe und trächtige Rinder auswärts. Im Sommer werden zusätzlich 50 Sömmerungsrinder auf dem Betrieb betreut. Adrian Frey führt zusammen mit einem Nachbarn eine ÖLN-Gemeinschaft. Weizen und Raps produziert er unter dem IP-Label. Das raue und luftige Klima auf der Staffelegg hat auch Vorteile: «Dank des vielen Windes können wir gut Extenso-Getreide produzieren.»
Unterstützung von Freunden
Mit links schafft Adrian Frey die viele Arbeit nicht, aber ein gutes Team unterstützt ihn. Neben seinen Eltern und einem Lernenden Landwirt kann er auf einige Kollegen zählen, sei es während der Erntezeit oder bei Arbeitsspitzen. Sie sind nicht Landwirte von Beruf, aber kompetent im Umgang mit Maschinen und Tieren. Bei aller Freundschaft erhalten diese aber dennoch eine Entschädigung für ihre Arbeit. «Die Zusammenarbeit harmoniert gut, und wir haben viel Energie», erzählt Adrian Frey. Und auch unter Berufskollegen sei man hilfsbereit.
Bedeutender Betriebszweig Viehverkauf
Er sei nicht so der Ausstellungstyp, aber er habe gerne schöne Kühe im Stall, sagt der Landwirt über sich. Die Erstlaktierenden sind im Schnitt mit 80,9 Punkten beschrieben, die Drittlaktierenden und Älteren mit 87,8. Der Verkauf von Milchvieh und angehenden F1-Mutterkühen ist für Adrian Frey ein Betriebszweig. Die Berufskollegen aus der Region schätzen seine handzahmen Tiere. Erstlaktierende mit 7000 bis 8000 Kilogramm Milch verkauft der Züchter besser als solche mit 10 000 Kilo Leistung.
Elite-Kalb an Auktion gekauft
Er selber kauft manchmal ein Tier mit interessanter Genetik zu. Von seinem ersten Kauf erfuhr zu Hause vorerst niemand: Als 20-Jähriger griff er an der Aargauer Auktion (Kasten) bei einem viermonatigen Kalb aus dem Elitesegment für 3000 Franken zu und stellte es bis zum Kalben bei einem ehemaligen Lehrmeister unter. Das Tier erwies sich als fruchtbar und langlebig und brachte ihm später sogar eine Zuchtfamilie.